Der Osttiroler Radprofi fährt die Tour of the Alps 2025. Fraglich ist, wen die weiteren Topteams zur Euregio-Rundfahrt schicken.
Wenn Felix Gall am Freitag, 25. April, den Anstieg des Römerwegs in Thal hinaufkurbelt, hat er seinen Gegner eines voraus: Er weiß, wie steil dieser Weg ist – und wie qualvoll. Selbiges gilt für die Höhenmeter von Dölsach hinauf nach Stronach. „In diesem Jahr kreuzen sich zwei Etappen genau mit meinen Heim- bzw. Trainingsstrecken. Wenn ich mir das Höhenprofil des Rennens genauer anschaue, freue ich mich umso mehr auf den Startschuss“, sagt über über die Tour oft the Alps. Am Donnerstag fährt das Peloton von Sillian nach Obertilliach – inklusive der unter Osttirols Radsportlern beliebten „Auronzo-Runde“. Auch diese Straßen kennt Gall.
Für den Osttiroler ist die Tour of the Alps der erste echte Härtetest der Saison. Eine, in der er wieder zeigen will, dass er zu den besten GC-Fahrern der Welt gehört. Gall ist nach wie vor Kapitän des stolzen französischen Teams Decathlon AG2R La Mondiale. Und das Hauptziel bleibt nach wie vor das härteste und größte Radrennen der Welt – die Tour de France.
Zurück zur Tour of the Alps. Seit dieser Woche weiß man, welche Teams in die Europaregion kommen. Und es sind namhafte Mannschaften. Unter anderem Ineos Grenadiers aus Großbritannien, Lidl Trek aus den USA und Red Bull Bora Hansgrohe aus Deutschland. Fraglich ist, welche Fahrer die Topteams nach Tirol schicken. Denn die Dichte der absoluten Topstars könnte ausschlaggebend für die Sieg-Chancen Galls sein. Fakt ist: Primoz Roglic, Red Bull Star, fährt Anfang Mai den Giro d’Italia. Dass er die Tour of the Alps als Vorbereitungsrennen knapp vor der Italien-Rundfahrt einstreut, ist eher unwahrscheinlich. Der deutsche Youngster Florian Lipowitz könnte hingegen am Start stehen.
Spannend wird auch sein, wen Tudor Pro Cycling zur Tour of the Alps schickt. Das Pro Conti Team aus der Schweiz hat in den vergangenen Monaten personell enorm aufgerüstet. Neben dem Kärntner Marco Haller kam auch der zweifache Weltmeister Julian Alaphilippe aus Frankreich. Spannendes Detail: Mit Stefan Sölkner soll auch ein österreichischer Trainer den Erfolg bringen.
Und dann wäre noch Lidl Trek: Die US-Amerikaner haben mit Giulio Ciccione einen enorm starken Kletterer in ihren Reihen. Seine Teilnahme kommunizierten die Veranstalter bereits. Und so könnte der Kampf um den Gesamtsieg ein Match Österreich gegen Italien werden. Der letzte italienischische Sieger der Rundfahrt heißt übrigens Vincenco Nibali. Der „Hai von Messina“ triumphierte im Jahr 2013.