Für Nationalparkdirektor Hermann Stotter Gelegenheit, den Menschen zu danken, die die Kulturlandschaft pflegen und so einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität im Nationalpark Hohe Tauern leisten.
Der Preis ging an die Familie Preßlaber vulgo Lußegger, die seit 1957 die Kessleralm auf rund 2.000 m Seehöhe in der Außenzone des Nationalparks Hohe Tauern bewirtschaftet. 350 Hektar umfasst die Alm: „Von den 250 ha Futterflächen werden 9 ha Almwiesen gemäht, früher von Hand mit der Sense, heute kommen Maschinen zum Einsatz“, sagt Bauer Armin Presslaber, der mit Frau Jasmin, den Kindern Eva, Lisa und David und seiner Mutter Liesl von Mitte Mai bis weit in den Herbst hinein auf der Alm lebt. Straße gibt es keine, nur einen Aufzug und der Strom kommt aus dem Kleinkraftwerk am Petersbach. 60 Stück Fleckvieh, 30 Hennen und 300 Schafe sind auf der Alm unterwegs. Der 7jährige David und die 10jährige Laura helfen schon fest mit: „Kiah zsammtreiben, auf die Hennen schauen und in Stall gian“.
Für die Verarbeitung der Milch zu Butter, Schnittkäse und Graukäse sind Jasmin und Liesl verantwortlich. „Seit dem Umbau vor einigen Jahren haben wir einen Reiferaum und einen Produktionsraum“ erklärt die junge Bäuerin. Der Tag beginnt für die Preßlabers um 5.00 Uhr früh, abends wird es oft spät. Trotz der vielen Arbeit sind sie mit Leidenschaft Almbauern. Die Produkte aus der Landwirtschaft, ergänzt durch Bauernbrot, Kiachln und Kuchen werden am Stadtmarkt in Lienz verkauft. Für Philipp Jans, Stv. Obmann des Nationalparkkuratoriums eine ideale Kombination: „Es freut mich, wenn beim Almbewirtschaften nicht nur die Kühe weiden und es Förderung gibt, sondern auch eine Wertschöpfung herausschaut.“
Altbäuerin Liesl ist schon seit 44 Sommern auf der Alm. Im letzten Jahr ist sie bis zum 24. November mit dem Jungvieh oben geblieben, auch heuer hofft sie auf einen schönen Herbst