Als vor 50 Jahren die Gemeinden Tessenberg und Panzendorf zur neuen Gemeinde Heinfels zusammengelegt wurden, geschah dies nicht ganz freiwillig, sondern auf Druck des Landes Tirol, erklärt der Zeithistoriker Martin Kofler. Gemeinden unter 1000 EinwohnerInnen sollten sich zusammenschließen, so die Empfehlung, der nur wenige gefolgt sind. Warum sich Tessenberg für Panzendorf statt für Strassen entschieden hat, weiß der ehemalige Bürgermeister von Heinfels Martin Kofler. Dass der neue Name und das neue Wappen samt Urkunde weder die eine noch die andere Gemeinde diskriminierte, war sicher von Vorteil, ebenso die finanzielle Unterstützung des Landes in Höhe von 2 Mio Schilling, die diese Zusammenlegung verzuckerte. Die gemeinsame Volksschule unterhalb von Burg Heinfels trägt sicher dazu bei, eine Heinfelser Identität zu entwickeln, zumindest in der jüngeren Generation. Auch die rege Bautätigkeit von ehemals Panzendorfern im höher gelegenen und sonnigeren Ortsteil Tessenberg lässt die Bevölkerung zusammenwachsen. Der aktuelle Ortschef Georg Hofmann sieht wenige Unterschiede zwischen den Panzendorfern und Tessenbergern, wie sie sich selbst oft noch bezeichnen. Ortschronist Franz Kollreider hingegen meint, es werde mehrere Generationen brauchen, bis man zusammenwächst. Schaut man sich heute die abnehmende Bevölkerungsentwicklung in den Osttiroler Gemeinden an, wären Zusammenlegungen vielleicht angeraten. Aber dazu braucht es viel Mut und einige Generationen Geduld.