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KULTUR

PUSTERTALER VOLLTREFFER

OKTOBER/NOVEMBER 2015

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„Ein Film, so charmant und

unperfekt wie das echte Leben“

(„Für Sie“) oder „So sieht der

Zuschauer, wie Kreativität ein

großes Budget ersetzen kann“

(

prisma.de

). Und die „Neue

Presse“ schreibt: „Nie billig,

nie sarkastisch oder böse und

nie in den plumpen Slapstick

abgleitend, entführt der Film

mit Musik von Ahilea Dur-

covski, Gebhard Widemair und

George Inci in das kleine Dorf

in Tirol, in einen Ort, in dem

eine Gemeinde noch richtig zu-

sammenhält und miteinander

ums Überleben kämpft. Lustig,

schräg, ein bisschen frech, un-

konventionell und unterhaltsam

ohne Altersbeschränkung.“

Solche und andere Presse-

stimmen zum Kinofilm „Hir-

schen“ liest man mittlerweile

viele. „Hirschen war in

Deutschland in bisher 80 Kinos

quer durch die Republik zu

sehen“, freuen sich die beiden

Berliner Filmemacher George

Inci und Beatrice von Moreau

(Inci Pictures Filmproduktion).

Am 15. Oktober erfolgte auch

der Startschuss in der Schweiz -

im Züricher Kultkino Stüssihof.

Auf Englisch

„Hirschen“ wurde aber nicht

nur auf Deutsch, sondern auch

auf Englisch gedreht. Die „ori-

ginal tyrolean mountain eng-

lish“-Fassung wurde gerade in

den offiziellen Wettbewerb des

„I Filmmakers International

Filmfestival“ in Marbella ein-

geladen, das Anfang Dezember

stattfindet. Außerdem wird

„Hirschen“ beim „Agora Film-

market“ des „International

Filmfestival Thessaloniki“ im

November einem internationa-

len Fachpublikum vorgestellt.

Dass die Außervillgrater Dar-

steller nun so stark in den

Medien vertreten sind, freut sie

natürlich. Ihr Schauspieltalent

faszinierte Inci und von Moreau

von Anfang an.

Unter den einheimischen

Schauspielern sind etwa Josef

Walder, Thomas Widemair,

Roswitha Wurzer oder Sepp

Lusser. „Die Szenen wurden

sogar noch besser, als sie Eng-

lisch anstatt Tirolerisch spre-

chen mussten“, so die Filmpro-

duzenten und betonen weiter:

„Es spielten nur sieben Profis

mit, vor allem aus Innsbruck.

Wie etwa Josef Holzknecht

oder Bernhard Wolf.“

Keine Förderungen

Weil die beiden Filmemacher

keine Förderungen zugespro-

chen bekamen, finanzierten sie

alles selbst. Das Budget betrug

100.000 €. „Wir konnten somit

unsere Villgrater Schauspieler

nicht bezahlen, haben aber

Rückstellungsverträge abge-

schlossen. Das heißt, sie bekom-

men Geld, sobald der Film Ge-

winne macht“, so das Filmduo.

In „Hirschen“ ist Hirschen

ein idyllischer Ort. Die Bewoh-

ner sind glücklich und zufrie-

den. Doch eines Tages meldet

die Fabrik, der einzige Arbeit-

geber im Dorf, überraschend

Konkurs an. Der Großteil der

Bewohner wandert daraufhin

ab. Nur wenige bleiben im Ort,

darunter die alteingesessene

Stammtischrunde. Sie sucht

verzweifelt nach einer Lösung,

um ihre Heimat nicht verlassen

zu müssen. Plötzlich passiert

ein Wildunfall in der Nähe des

Dorfes. Der leicht versehrte

Geologe kommt mit dem

Schrecken davon und wird von

den Dorfbewohnern gut ver-

pflegt. Er wohnt in der Pension

des Metzgers, wird vom Arzt

versorgt, der Mechaniker repa-

riert sein Auto und der Polizist

kümmert sich um Formalitäten.

Das bringt die Stammtisch-

runde auf eine ebenso kuriose

wie einträgliche Idee.

Martina Holzer

Hirschen „goes“ international

Die Kinokomödie „Hirschen“ wurde fast ausschließlich mit Einheimischen

in der Gemeinde Außervillgraten mit viel Witz und Engagement gedreht.

Vor einem Jahr startete der 90-Minüter erfolgreich in Österreich und Südtirol

in den Kinos, gefolgt von einem beachtlichen Start in Deutschland. Vor

wenigen Tagen war Premiere in der Schweiz.

Eine Szene

aus dem

Film „Hir-

schen“. Im

Bild Sepp

Lusser als

Metzger,

Regisseurin

Beatrice

von Mo-

reau spielt

ebenfalls

mit. Im

Hinter-

grund Tho-

mas Wide-

mair.

Regisseur George Inci übernahm ebenfalls eine Rolle.

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