Die psychischen Belastungen, die Feuerwehrleute während und nach herausfordernden Einsätzen erfahren, dürfen nicht unterschätzt werden. Hier können „Peers“ helfen.
Gerade in stressigen oder traumatischen Situationen sind Einsatzkräfte einer hohen Belastung ausgesetzt. Der Landes-Feuerwehrverband Tirol möchte mit der Ausbildung sog. SvE-Peers einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung von Feuerwehrmitgliedern bei der Bewältigung von emotionalen Belastungen nach intensiven Einsätzen leisten.
Peer - jemand der mich versteht
Feuerwehr-Peers sind speziell geschulte Kameradinnen und Kameraden, die ihre Kolleginnen und Kollegen nach herausfordernden Einsätzen begleiten und ihnen dabei helfen, die psychischen Belastungen des Einsatzgeschehens zu bewältigen. Diese Peer-Unterstützung bietet den Vorteil, dass Betroffene in einer vertrauten Umgebung auf Augenhöhe sprechen können. Das ist der Grundgedanke eines "Peer-Systems".
Ausbildung in 3 Modulen
Von November 2024 bis Februar 2025 nahmen an der Feuerwehrschule Tirol 18 hochmotivierte KameradInnen an der intensiven und in dieser Form bisher einzigartigen Ausbildung zum SvE-Peer teil. In 3 Modulen wurde den Teilnehmenden umfangreiches theoretisches Wissen über Stress und Belastungsfaktoren von Einsatzkräften, Grundlagen der Psychotraumatologie und verschiedene Möglichkeiten der Stressbewältigung vermittelt. Die Teilnehmenden erlangen mit dieser Ausbildung die Kompetenz, Einsatzkräfte beim Verarbeiten von psychisch belastenden Einsätzen und Ereignissen im Feuerwehrdienst in Form von Einzel- und Gruppengesprächen zu unterstützen.
Unterstützung für die Feuerwehren
Nun stehen im Bezirk Lienz nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung an der Landes-Feuerwehrschule Tirol zusammen mit dem Bezirksverantwortlichen Camillo Girstmair auch Thomas Mühlmann und Dominik Wibmer als ausgebildete Feuerwehr Peers zur Verfügung.
Diese können jederzeit von Feuerwehren zur Unterstützung bei belastenden Einsätzen angefordert werden. Damit setzt die Tiroler Feuerwehr ein starkes Zeichen für die mentale Gesundheit ihrer Mitglieder.
Text: Bernhard Geyer, LFV Tirol