Die EnerCharge GmbH mit Sitz in Kötschach und Oberlienz produziert Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Nun schlitterte das Unternehmen in Konkurs. Die Passiva betragen rund 15 Mio Euro.
Am 8. Juli 2024 wurde über das Vermögen der Firma EnerCharge GmbH aus Kötschach ein Konkursverfahren am Landesgericht Klagenfurt eröffnet, teilt der Kreditschutzverband 1870 mit. Seit mehreren Jahren widmete sich die Enercharge, deren Geschäfte von Roland Klauss und Dr. Jens Winkler geführt werden, der Herstellung von E-Ladesäulen für Lkw, E-Autos und E-Bikes. Erste vor wenigen Monaten wurde neben Kötschach ein zweiter Standort in Oberlienz in Betrieb genommen und dafür die ehemalige Produktionshalle der Firma Gomig (Fenster und Türen) umgebaut.
Umsatz verdreifacht
Als Insolvenzursache gibt der KSV 1870 an: „Das im Jahr 2018 gegründete Unternehmen konnte vom Jahr 2022 auf das Jahr 2023 den Umsatz verdreifachen. Gleichzeitig wurden für das Jahr 2024 Kundenzusagen avisiert und wurde dafür Personal aufgebaut. Anfang 2024 stellte sich heraus, dass sich die zugesagten Bestellungen nicht schnell genug fixieren ließen, um die Kostenstruktur nachhaltig zu decken. Eine außergerichtliche Restrukturierung der Schuldnerin scheiterte.“
Betrieb soll fortgeführt werden
Wie dem KSV1870 bekannt ist, wird beabsichtigt den Betrieb kurzfristig fortzuführen, um den Verkauf eines lebendigen Unternehmens zu ermöglichen. Die Finanzierung eines Sanierungsplans sei nicht darstellbar. Zum Insolvenzverwalter wurde der Klagenfurter Rechtsanwalt Mag. Klaus Haslinglehner bestellt. Die erste Gläubigerversammlung und Prüfungstagsatzung findet am 03. September 2024 statt. Von der Insolvenz betroffen sind 97 Dienstnehmer (47 Arbeiter und 50 Angestellte) und 130 Gläubiger. Die Passiva belaufen sich auf rund 15 Mio Euro (inklusive 3,2 Mio. Gesellschafterdarlehen); die Aktiva auf rund 1 Mio. Euro. Gläubigerforderungen können ab sofort bis zum 19. August 2024 über den KSV1870 angemeldet werden. Mail:
Hochgeladen von Harald Angerer
