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14. April 2024

Breite Unterstützung für Asslinger Bürgerinitiative

Mehr als 300 Interessierte füllten den Veranstaltungsaal im Bärenstadl Assling am Freitagabend. Die Bürgerinitiative „Für eine Compedal ohne Windräder“ hat gemeinsam mit dem Österreichischen Alpenverein ÖAV eine Informationsveranstaltung organisiert. Herbert Jungwirth ist Naturschutzreferent des ÖAV Landesverbandes Oberösterreich, er hat bereits in über 60 Vorträgen in ganz Österreich auf die – überwiegend negativen – Auswirkungen auf Natur, Tier und Mensch durch Windkraftanlagen hingewiesen und dazu Zahlen, Daten und Fakten aufgelistet.

Viele Stimmen für Naturschutz

Gewarnt wurde u.a. vor den massiven Eingriffen in die Natur und das empfindliche ökologische Gleichgewicht im Hochgebirge durch eine Großbaustelle und den folgenden Windkraftbetrieb. Die dünne Humusschicht werde unwiederbringlich zerstört, der Bewuchs der Almwiesen verändert. Vertreter anderer Bürgerinitiativen aus Kärnten und Salzburg warnten vor einem weiteren Wildwuchs an Windrädern, sobald die ersten Anlagen einmal aufgestellt sind.

Vielfältige Unterstützung für Bürgerinitiative

Auch die Osttiroler Alpenvereinssektionen stellen sich hinter die Asslinger Bürgerinitiative, ebenso wie die heimische Jägerschaft. Landesjägermeister Anton Larcher bezeichnete sich als „Anwalt der Wildtiere“ und wies auf die Gefahren für Raufußhühner und andere Wildvögel durch Windräder hin.

Angesprochen wurden auch die Auswirkungen auf den Tourismus und den Erholungsraum für Einheimische und Gäste. Unverbaute Berglandschaften haben einen hohen Erholungswert für Körper, Geist und Seele, betonten mehrere Anwesende: „Wer in Deutschland oder im österreichischen Flachland ständig Windräder im Blickfeld hat, will im Urlaub keine sehen“.

„Wollen wir das?“

Die Frage „Wollen wir das?“ müsse bereits am Anfang der Planungen gestellt und in Assling breit diskutiert werden, plädierte Jungwirth, der den Gemeinden auch vorwirft, vor allem den finanziellen Anreiz durch die Investoren im Blick zu haben. Für eine Bürgerbefragung sei es noch zu früh, meinte Bürgermeister Reinhard Mayr, er will zunächst die Verhandlungen mit Grundbesitzern und die Ergebnisse der geplanten Windmessungen abwarten. Für Vizebürgermeister und den Geschäftsführer des E-Werks Assling, Harald Stocker, ist dagegen jetzt der richtige Zeitpunkt für umfassende Informationen, er wünscht sich ein sachliches Diskussionsklima.

Auch Landtagsabgeordnete nutzten Diskussionsbühne

An der Diskussion haben auch VertreterInnen des Tiroler Landtages teilgenommen. Es brauche erneuerbare Energie und solche Projekte für die Ziele der Tiroler Energiestrategie, über Standorte müsse man diskutieren, sagte der Osttiroler ÖVP-Abgeordnete und Energiesprecher Martin Mayerl. Die Grüne Landtagsabgeordnete Petra Wohlfahrtstätter kann sich Windkraft in bereits erschlossenen Regionen, wie z.B. Skigebieten vorstellen, aber nicht auf der Compedal und Alexander Gamper, Umweltsprecher der Tiroler FPÖ im Landtag, sprach sich klar gegen Windräder in Tirol aus.

Energiesparen als Gebot der Stunde

Dass die Energiewende nur mit Stromsparen gelingen kann, wurde ebenfalls deutlich. Der Anteil an fossilen Energieträgern ist in Österreich nach wie vor so hoch, dass der steigende Bedarf mit erneuerbarer Energie aus Wasser, Sonne und Wind allein nicht gedeckt werden kann, betonen Fachleute.

Siehe auch die Osttirol-Online-Berichte zur Projektvorstellung Windpark Compedal und den Bedenken der Bürgerinitiative:

Karin Stangl hat sich für Radio Osttirol vor der Veranstaltung in Assling und am Ende der Diskussion unter den Anwesenden umgehört:

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Breite Unterstützung für Asslinger Bürgerinitiative
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Breite Unterstützung für Asslinger Bürgerinitiative
v.l: Anton Sint (ÖAV Sillian), Vortragender Herbert Jungwirth (Naturschutzreferent ÖAV Landesverband Oberösterreich), Bürgermeister Reinhard Mayr, Landesjägermeister Anton Larcher, Herbert Angerer (ÖAV Lienz), Lukas Brugger (ÖAV Matrei). Foto: Stangl