
Die Grabdenkmäler an der westlichen Friedhofseinfassung am Neuen Friedhof zeichnen
ein ebenso romantisch-idyllisches Bild wie die Stätte im Allgemeinen.
OSTTIROLER
NUMMER 9-10/2018
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HEIMATBLÄTTER
Der nördliche Arkadengang links und rechts der Einsegnungskapelle am Neuen Städti-
schen Friedhof wurde 1901 fertiggestellt.
Die 30 Gruft-Gräber in den Arkaden wurden seit der Einweihung der Anlage am 28. Juli
1901 im Lauf von über 100 Jahren künstlerisch und kunsthandwerklich monumental bis
zurückhaltend reduziert ausgestattet.
nen“ sollte jedoch zumAnlass reichen, eine
hetzerisch gestartete und erbittert geführte
Grundsatzdiskussion auszulösen, die bis in
die höchsten kirchlichen Instanzen reichte
und schließlich zur Belegung der Kapelle
mit dem Lokalinterdikt am 6. Mai 1926
führte.
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Das Bezirkskriegerdenkmal gilt in sei-
nem Zusammenspiel zwischen Architektur
und Malerei im Sinn der österreichischen
Moderne als expressionistisches Gesamt-
kunstwerk und sollte eigentlich daran er-
innern, zeitgenössischer Kunst – gleicher-
maßen an Grabstätten – den Raum zur Ver-
wirklichung zu ermöglichen.
Die Soldatenfriedhöfe der beiden
Weltkriege, der neue Teil des
Städtischen Friedhofs und das
NS-Mahnmal von 1965
Im Jahr 1914 wurde der Soldatenfriedhof
des Ersten Weltkriegs östlich des Zau-
chenbachs errichtet und in den folgenden
Kriegsjahren erweitert. Im Rahmen der
Neugestaltung des Kriegerfriedhofs er-
richtete man in den Jahren 1935/36 nach
den Plänen des Lienzer Architekten Hein-
rich Liener im nördlichen Teil der Memo-
rialstätte die „Kaiser Karl-Gedächtnis-Ka-
pelle“.
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1942 erforderten zum einen die
Ereignisse der Historie ein weiteres Grä-
berfeld für die gefallenen Soldaten des
Zweiten Weltkriegs
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zu schaffen: Diese
Stätte erstreckt sich neben dem Friedhof
der Gefallenen des Ersten Weltkriegs.
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Und in Ausdehnung dieser gewidmeten
Gräberfelder entsprach die Stadt ab 1943 in
einem weiteren Punkt, den allgemeinen
Städtischen Friedhof nochmals zu erwei-
tern.
In Eingedenk der Opfer der Verfolgung
durch den Nationalsozialismus und der
1963 erhielt der Priester und Künstler
Roman Morandell (1914-2004) den Auftrag,
für die Grabstätte der Dominikanerinnen im
östlichen Arkadengang des Neuen Friedhofs
zwei Mosaik-Ikonen in glasierter Keramik
zu schaffen: Die linke Tafel zeigt den
„Ostermorgen“ – Christus ist auferstanden
und erscheint Maria Magdalena.