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Der ganzheitliche Einric
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REPORTAGE
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MAI/JUNI 2018
31
„Sie beteten viel
für mich“
Dennoch durchlebte Magda-
lena zwei schwere Jahre, ge-
beutelt von massiven Ängsten
und Panikattacken. „Wenn ich
Medikamente bekam, fühlte
ich mich wie betäubt von den
Inhaltsstoffen. Sie waren ein-
fach schrecklich.“
Magdalena versuchte den
Klosterfrauen in der Küche
oder im Garten zu helfen.
„Aber das ging nur zwei, drei
Stunden gut, dann musste ich
mich wieder hinlegen. Ich war
extrem erschöpft. Aber die
Klosterfrauen beteten viel für
mich. Sie gaben mich nicht
auf“, so Magdalena, die beim
Gedanken daran fast weinen
muss.
Licht am Ende des
Tunnels
Endlich dann ein Licht am
Ende des langen, schwarzen
Tunnels: „Ich begann mich wie-
der besser zu fühlen, hatte
Freude an verschiedenen Din-
gen, wurde von Tag zu Tag stär-
ker.“ Magdalena durfte weiter-
hin bei den Klosterfrauen in der
Küche mithelfen. Nach einem
Jahr folgte aber der nächste
Schlag. Magdalena erkrankte an
Krebs. „Die Ärzte prognosti-
zierten ein düsteres Bild. Meine
restliche Lebenszeit schien kurz
zu werden. Aber ich hatte solche
Angst vor dem Tod.“ Der Pfar-
rer wurde schon bald für die
letzte Ölung geholt. „Damals
lag ich schon im Krankenhaus.
Ich bekam das fast nicht mehr
mit. Irgendwann muss ich dann
in eine Art Koma gefallen sein.“
Doch für Magdalena sollte das
Leben noch nicht vorbei sein.
„Nach zwei Wochen kam ich
wieder zu Sinnen. Das erste was
ich sah: zwei große Augen einer
Klosterfrau, die strahlte.“
Krebs besiegt
Wider Erwarten gesundete
Magdalena, dennoch war sie
schwer von der überstandenen
Krankheit gezeichnet. „Ich
wirkte zehn Jahre älter und es
dauerte unendlich lang bis ich
wieder so viel Kraft in mir ver-
spürte, dass ich arbeiten
konnte.“
Zurück in der Klosterküche
schien ihr das Leben nun die
Sonnenseite spüren zu lassen.
Sie lernte einen lieben Mann
kennen, der um ihre Hand an-
hielt. „Ich war so unglaublich
in ihn verliebt und er in mich.“
Kurz vor dem Hochzeitstermin
verunfallte er jedoch bei Holz-
schlägerungsarbeiten tödlich.
„Und ich war bereits schwan-
ger von ihm.“ Erneut brach eine
sehr schwere Zeit für Magda-
lena an. „Ich wurde fast wahn-
sinnig vor Schmerz.“ Das Kind
verlor sie. Und es waren wieder
die Klosterfrauen, die ihr Kraft
zu spenden versuchten. „Sie
halfen mir in dieser Zeit un-
glaublich viel.“ Aber die Psy-
che von Magdalena war schwer
angeschlagen. Sie musste in
eine Nervenheilanstalt und das
für lange Zeit. Besuch erhielt
sie nie, außer von den Kloster-
frauen. „Sie ließen mich nicht
fallen“, ist Magdalena bis heute
unendlich dankbar.
ieler harter Schläge
Schicksalsschlag
Als Magdalena soweit wieder
gesundet war, dass sie den All-
tag erneut bewältigen konnte,
fand sie eine Arbeit in der Gas-
tronomie außerhalb des Klos-
ters. „Viele Jahre ging es mir gar
nicht so schlecht.“ Doch mit
einer Beziehung zu einem Mann
wollte es einfach nicht klappen.
In Folge auch nicht mit Kindern.
Aber sie fand sich damit ab
und konzentrierte sich auf
andere schöne Dinge im Leben.
Doch dann schlug die Krebs-
erkrankung erneut zu. Jahrelang
kämpfte Magdalena um ihre
Heilung. „Ich habe es wieder
geschafft.“ Aber arbeiten in der
Gastronomie konnte sich nicht
mehr. „Ich suchte mir Heimarbeit
mit Stricken oder Häkeln.“
Diesen Job macht sie bis heute.
Sie muss allerdings mit einem
sehr knappen Budget auskom-
men. Einen finanziellen Zu-
schuss gibt es auch noch von
einer Privatperson. Vor etlichen
Jahren schlug die Krebserkran-
kung allerdings erneut zu und
wurde chronisch. „Ich bin über
jeden Tag froh, den ich habe,
fühle keine Angst, sondern bin
einfach nur dankbar. Und wenn
mich Gott heimholen will, dann
wird er es eben tun“, so Magda-
lena.
Martina Holzer