Skip to main content
12. März 2024

Vorerst kein 1-Euro-Deal

 Gespräche zur Zukunft des Skigebietes Heiligenblut in Klagenfurt kamen zu keinem Ergebnis. Von Seiten des Landes Kärnten wird es kein Geld für den Betrieb geben. 20 Mitarbeiter werden mit Saisonende abgebaut.
Vorerst kein 1-Euro-Deal
Bild: Fortführung auf „Sparflamme“, Schließung mit Abbau oder den Weiterbetrieb durch neue Investoren… wie es mit dem Skigebiet Heiligenblut weitergeht, wird sich erst entscheiden. Foto: TVB Heiligenbut

Das Skigebiet Heiligenblut läuft seit diesem Winter auf Sparflamme, sprich mit reduziertem Liftangebot. Versäumnisse der letzten Jahrzehnte in der Entwicklung des Skigebietes hätten zu einem Gästerückgang von bis zu 40% geführt, was die Bergbahnen Heiligenblut in eine wirtschaftliche Schieflage brachte. Bereits im Dezember des Vorjahres richtete sich die Betreibergesellschaft an die Gemeinden und die Bevölkerung des Oberen Mölltals und kündigte Unterstützungsbedarf an. Der Betrieb sei im letzten Winter nur mit einem Zuschuss des Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds möglich gewesen. 25 Mitarbeiter wurden im Dezember bereits im Frühwarnsystem des AMS angemeldet, bestätigte damals Bergbahnen-Sprecher Franz Xaver Gruber. Eine Schließung des Skigebietes steht seitdem im Raum. Die Gesellschaft bemühte sich daraufhin weiter um Zuschüsse aus der öffentlichen Hand. Eine Vermittlerrolle nahm Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig ein.

Verkauf um 1 Euro

Vergangenen Montag lud LR Schuschnig Gemeinde und die Betreiber zu einem Gespräch in die Kärntner Landesregierung über die Zukunft des Skigebietes. Mit einer regionalen Unternehmensgruppe gibt es einen möglichen Übernehmer für die Bergbahnen. Im Rahmen des Gesprächs wurde den aktuellen Eigentümern ein Angebot zur Übernahme vorgelegt, wonach 100% der Gesellschaftsanteile an den Bergbahnen um einen Euro übergeben werden sollen. Zu diesem Preis wurde das Schigebiet 2001 von den aktuellen Eigentümern von der Gemeinde übernommen. Die Gespräche haben kein Ergebnis gebracht, das Angebot wurde von den Eigentümern (die Familien Schröcksnadel und Schmiedl) abgelehnt, bedauert Schuschnig und spricht von taktieren seitens der Eigentümer. Er appelliert an die Verantwortung für die Region: „Wir sind überzeugt, dass dieses Schigebiet eine positive Zukunft haben kann. Aber dafür wird es neue Partner brauchen.“

Kein Bankomat“

Ein über die vergangenen Monate und auch heute immer wieder von den Bergbahnen geforderter Zuschuss aus Steuermitteln zur Deckung des Abganges oder eine Pachtung des Schigebiets um mehrere Millionen durch das Land schließt Schuschnig aus. Das Land sei „kein Bankomat“. Die aktuellen Eigentümer seinen nun „gefordert, um mit der regionalen Unternehmergruppe in Gespräche einzutreten“. Die Interessentengruppe würde alle Haftungen und Schulden des Skigebietes übernehmen. Bergbahnen-Sprecher Gruber sagte gegenüber dem ORF Kärnten, dass eine Entscheidung seitens der Eigentümer in den kommenden Wochen fallen würde. Der einzige am Tisch liegende Vorschlag sei aber so nicht umzusetzen. Gegen den Vorwurf des Taktierens wehrte sich die Eigentümer in einer Aussendung. Die Gemeinde Heiligenblut sei gezwungen abzuwarten, wie sich die Eigentümer entscheiden, so Bgm. Martin Lackner. Als einen „Schlag ins Gesicht“ der Oberkärntner bezeichnete FPÖ-Chef Erwin Angerer das drohende Aus für Heiligenblut. „Jahrelange Versäumnisse müssen jetzt aufgeholt werden, bevor der Tourismus noch mehr an die Wand gefahren wird“, so Angerer.