Von Harald Angerer
Zumindest eine provisorische Wiederherstellung, bzw. Befahrbarkeit der Straße L19 zwischen Kremsbrücke und Innerkrems soll innerhalb von drei Wochen machbar sein. Nach dem Unwetter wird der Schadensausmaß erst deutlich.
110 bis 130 Liter Regen pro Quadratmeter – der Himmel öffnete in der Gemeinde Krems am 21. Juli sprichwörtlich seine Pforten. Diese Wassermassen ließen den Kremsbach zwischen Innerkrems und Kremsbrücke zum reißenden Strom werden, der dann auch seine zerstörerische Kraft zeigte. Nicht nur floss er durch die Ortschaften und richtete an Häusern, Gärten und Einfahrten schwere Schäden an, auch die Verbindungsstraße in das ehemalige Skigebiet wurde verlegt, vermurt oder anderweitig schwer beschädigt. Das ergab ein Erkundungsflug der Straßenbauabteilung des Landes Kärnten, die aktuell an der behelfsmäßigen Wiederherstellung der neun Kilometer langen Verbindungsstraße mit Hochdruck arbeitet. „Nach einer Ersteinschätzung unserer Abteilung verfolgen wir das Ziel, die Straße in rund drei Wochen zumindest provisorisch durchgängig befahrbar zu machen“, sagt Straßenbaureferent LH-Stv. Martin Gruber.
An mindestens vier Stellen wurde die Fahrbahn der L19 komplett weggerissen. Mehrere Höfe und Häuser sind über die Landesstraße nicht erreichbar. Das genaue Ausmaß der Schäden musste nach den Erkundungsflügen und vor Ort-Erkundungen der Geologen und der Straßenbauabteilung nach oben revidiert werden. Von den 28 Schadensbereichen sind drei durch Murenabgänge verlegt, bei 15 Schadstellen ist die Straße komplett zerstört – diese Abschnitte sind teilweise bis zu 70 Meter lang. „Dort wo es möglich ist, werden wir die Straße sofort in den ursprünglichen Zustand bringen. In einigen Bereichen ist es jedoch notwendig, zuerst ein Provisorium zu errichten, damit die nächste Schadstelle rasch erreichbar ist und auch dort mit den Arbeiten begonnen werden kann“, informiert Gruber nach Abstimmung mit den Fachleuten der Abteilung 9 vor Ort.
Die Auswirkungen des Unwetters vom 21. Juni waren für die betroffenen Bewohner der Gemeinde Kremsbrücke verheerend. Der Kremsbach hat laut Walter Egger vom Bezirksfeuerwehrkommando in Kremsbrücke annähernd die Größe eines 30-jährlichen Hochwassers erreicht. Erst kurz nach Mitternacht ging der Pegelstand des Kremsbaches im Bereich Kremsbrücke zurück. Laut Abschnittsfeuerwehrkommandanten Josef Heiss standen neben der örtlichen Feuerwehr auch die Feuerwehren aus Eisentratten, Leoben, Gmünd und Rennweg über die Nacht im Einsatz. Es wurde Zivilschutzalarm ausgelöst. Schon ab Montag waren Feuerwehren, Helfer, Landwirte und private Firmen mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Insgesamt 15 Feuerwehren und rund 170 Mann standen im Einsatz, berichtete Walter Egger.