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30. Dezember 2025

Obervellach-Afrika: Mama Wendi hat neues Projekt

Im November besuchte Reinhild Wendl aus Obervellach „ihre“ Schneiderinnen-Berufsschule in Tansania, die sie mitaufgebaut hat und wo sie zweimal jährlich nach dem Rechten sieht. Doch damit alleine gibt sich die 85-Jährige nicht zufrieden und hat schon wieder ein neues Projekt am Laufen. In zwei Pilotschulen wird ihr Nähmaschinen-Ausbildungsprogramm eingeführt und soll auch dort positive Spuren hinterlassen

Nach dem Aufbau der Schneider-Berufsschule wird das Wissen der Schneidermeisterin nun auch an zwei Grundschulen weitergegeben.

„Africa Amini Alama“ – so heißt das Hilfsprojekt der Österreichischen Ärztin Christine Wallner in Tansania in der nähe des berühmten Kilimanjaro. Mit großem Einsatz verschafft man den Menschen vor Ort medizinische Versorgung und Bildung, bzw. Ausbildung in Grund- und Berufsschulen. Zur Organisation gehört auch die Schneiderinnen-Berufsschule in Momella, die auf Initiative der Obervellacher Schneidermeisterin Reinhild Wendl aufgebaut wurde. Nicht nur organisiert „Mama Wendi“, wie sie dort genannt wird, immer neue Mittel und Spenden zur Aufrechterhaltung des Betriebes. Sie reist auch regelmäßig nach Tansania, um nach dem Rechten zu sehen, Spenden hinunterzubringen (in ihrem ehemaligen Geschäft in Obervellach reiht sich ein Koffer mit Spenden an den anderen), mit den Lehrerinnen und Schülerinnen neue Kollektionen zu entwerfen und die Kleider, Taschen, etc. nach Österreich zu bringen. Der Erlös fließt wieder der Schneiderinnen-Berufsschule zu, was für die Frauen vor Ort Perspektiven und die Möglichkeit zur Selbstständigkeit eröffnet. Um ihr Engagement nachhaltig abzusichern, holte „Mama Wendi“ auch die Höhere Bundeslehranstalt für Wirtschaft & Mode Klagenfurt mit ins Boot. Zwischen den Kärntner Schülerinnen und jenen aus Tansania gab es bereits einigen Austausch.

Nähmaschinen in zwei Pilotschulen

Weil bei Reinhild Wendl zurücklehnen gar nicht geht, hat sie ihr Projekt nun ausgeweitet. Mit über (Mölltaler) Spenden finanzierte Nähmaschinen geht „Africa Amini Alama“ jetzt auch in die Organisations-eigenen (Montessori) Primärschulen, um neben dem traditionellen Unterricht auch praktische, wirtschaftliche Lebenskompetenzen zu vermitteln. Zwei Pilotschulen wurden dafür ausgewählt (Lenkoya und Oltepes Primary School), eine dritte soll folgen. Das Programm beginnt mit der Schulung von Lehrkräften, die anschließend ihre Kenntnisse an die Schüler weitergeben können. Neben dem Ausbildungseffekt soll das Nähen auch das Budget der Schulen und Eltern entlasten: Schuluniformern werden selbst geflickt, denn oft können sich die Eltern nur schwer neue leisten und die Schüler erweitern damit ihren beruflichen Horizont, bzw. können das Erlernte in den Dörfern einsetzten. Noch eine Besonderheit: Unterrichtet werden die Grundschüler von einer Absolventin und nunmehrigen Lehrerin der Schneiderinnen-Berufsschule, die das Wissen der Mölltalerin weiterträgt. „Das ist das Schöne, dass man Wissen weitergeben kann für die Zukunft“, sagt Reinhild Wendl. Eine Herausforderung, dir ihr immer noch Spaß macht. Mittlerweile entstanden durch ihre Initiative 34 selbstständige Betriebe, von Frauen geführt, die alle eine eigene Werkstatt betreiben. „Darauf kann man schon stolz sein“, meint „Mama Wendi“. Übrigens: Wer diese neue Initiative besuchen möchte: Im April 2026 fliegt die Mölltalerin wieder nach Tansania und sucht noch Afrika-Begeisterte, die als ihre Begleiter auch besondere Einblicke bekommen, die man als Normal-Tourist nicht bekommt.

 

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