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25. Juli 2024

Räumung der Plöckenstraße hat begonnen

Oberkärntner Volltreffer, 25. Juli 2024
Räumung der Plöckenstraße hat begonnen
Nach der ersten Sprengung kann die Räumung der Plöckenstraße nun beginnen. 800 Kubikmeter Geröll sind aber zuerst beseitigen. Foto: Ingo Ortner/thelounge

Von Harald Angerer

Die Aufräumarbeiten am Plöckenpass haben begonnen. Eine erste Material-Absprengung verlief erfolgreich. Auf Italienischer Seite bleibt man weiterhin bei einer Öffnung mit Anfang kommenden Jahres. Ende August ist ein zweiter „Plöcken-Gipfel“ in Kötschach geplant.

Rund acht Monate ist es her, seitdem ein Felssturz die Verbindung über den Plöckenpass nach Italien gekappt hat. Solange hat es auch gedauert, bis die Italienischen Bautrupps effektiv mit den Aufräumarbeiten begonnen haben. Einige Aufmerksamkeit zog nun die erste Materialabsprengung unter dem „Kleinen Pal“ auf sich. Videos davon gehen in den Sozialen Medien umher. Es war auch Regionspräsident Massimiliano Fedriga, der den Beginn der Aufräumarbeiten über eben diese sozialen Medien angekündigt hat. Der Kötschacher Netzwerker Ingo Ortner war zusammen mit einem ORF-Kamerateam bei der Sprengung vor Ort dabei. „Die Gefahrenstelle wird rigoros abgesichert“, berichtet Ortner. Der zuständige italienische Geologe Andra Mocchiutti sei zufrieden mit dem Verlauf der ersten, großen Sprengung, es werde aber noch weitere kleinere Maßnahmen brauchen. Mit der Straßenräumung und -sanierung könne nun begonnen werden.

Urlauber stehen in Mauthen

Negative Auswirkungen zeigt die Plöckensperre mittlerweile auf die Wirtschaft. Das Wegbleiben der Italienischen Gäste bekommen vor allem die Gastronomiebetriebe zu spüren. Von bis zu 30% weniger Umsatz ist die Rede „vom Hotelbetrieb bis zum Handwerker“. Nicht nur in Kötschach-Mauthen sondern entlang der gesamten Route bis Mittersil würde sich die Sperre auswirken. Während von Süden nichts mehr kommt, „verirrt“ sich der Urlauber-Verkehr trotz Bekanntsein der Sperre nach Mauthen. „Wir haben täglich mehrere Hundert Autos, die in Mauthen vor dem Stoppschild umdrehen“, erzählt Ortner. Navigationsgeräte oder Google Maps würden die Sperre vielfach nicht anzeigen. „Die Leute sind zornig, wenn sie dann den Umweg über das Pustertal oder Udine antreten müssen“. Regional könne man hier niemanden einen Vorwurf machen. Die Routenplanung findet digital schon vor Fahrtantritt statt, bzw. die Urlauber würden gewohnte Routen fahren. 

Plöckengipfel geplant

Von italienischer Seite wird daran festgehalten, dass die Straße um den Jahreswechsel wieder offen sein soll. Ganz abgekauft wird das auf Kärntner Seite nicht. „Es läuft nicht zufriedenstellend, die Bauarbeiten sind hinter Plan“, gibt Ortner zu bedenken. Für Ende August sei jedenfalls ein zweiter runder Tisch zum Plöckenpass in Kötschach-Mauthen avisiert. Mit dabei sein werden wieder Vertreter des Landes Kärnten und der Region Friaul-Julisch Venetien. Erinnert sei an die Bildung einer zweistaatlichen Expertengruppe, die LH-Stv. und Verkehrsreferent Martin Gruber mit seinem Konterpart Cristina Amirante im Frühjahr unter der Leitung von Straßenbau-Abteilungsleiter Dipl-Ing. Volker Bidmon bestellt hat. Diese soll bis September mit Lösungen für die Zukunft der Plöckenverbindung aufwarten – „ohne Denkverbote“ hieß es beim ersten Runden Tisch im Frühjahr. Kolportierte Zukunftsvarianten reichen von einem Basistunnel über eine Scheiteltunnel-Variante in Kombination mit einer zusätzlichen Straße bis hin zu einer kompletten Neutrassierung der Straße über den Passo Monte Croce.

Video zur Sprengung auf www.ploeckenpass.athttps://www.youtube.com/watch?v=TAjgvlGesqI&feature=youtu.be