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11. März 2024

Gut vorbereitet auf den Einsatz im alpinen Gelände

12. März 2024
Gut vorbereitet auf den Einsatz im alpinen Gelände
Lawinensuchhund und Hundeführer sind eingespielte Teams. Fotos: Bergrettung

In der Innerkrems nahmen vergangene Woche 37 Hundeführer der Bergrettung mit ihren Tieren am jährlichen Winterkurs teil. Um im Notfall verunglückte Menschen retten zu können, investieren sowohl zwei- als auch vierbeinige Lebensretter sehr viel Zeit in Training und Fortbildung.

Neben der Ausbildung der Suchhunde wurde großes Augenmerk auf die Schulung der Hundeführer gelegt. Für die medizinische Aus- und Weiterbildung war DDr. Ulley Rolles vor Ort. „Diese ist enorm wichtig, denn die Bergretter kommen als Erste – oft vor einem Arzt - zum Opfer und müssen dann richtig handeln“, erklärt die Ärztin für Allgemeinmedizin und Psychotherapie und Bergrettungsärztin. Unterrichtet wurde auch u. a. in Lawinenkunde und im technischen Bereich. Mit dabei waren Hundeführer aus Österreich, Italien, Slowenien, Bayern, Polen und der Slowakei.

Intensive Ausbildung

Jeder Hundeführer im alpinen Gelände muss ausgebildeter Bergretter sein. „Nach einem Jahr Mitarbeit in einer Ortsstelle gibt es eine Eignungsprüfung. Erst danach beginnt die Ausbildung, die durchschnittlich fünf Jahre dauert“, erklärt Lorenz Geiger aus Spittal, Lawinen- und Suchhundreferent der Kärntner Bergrettung. Dann kann die Ausbildung zum Hundeführer starten. Am besten geeignet sind mittelgroße Hunde, die aufgeweckt sind und gerne arbeiten. „Die Junghunde werden spielerisch auf ihre künftige Aufgabe vorbereitet. Die Suche nach einer verschütteten Person lernen die jungen Hunde im ersten Jahr (A-Kurs), im nächsten Jahr geht es beim B-Kurs um das Auffinden mehrerer Personen, mit einem größeren Suchfeld und Ablenkung.  Gleichzeitig trainiert der Hundeführer taktisches Verhalten am Einsatzort. Der C-Kurs ein Jahr später dient der Perfektion, Hund und Hundeführer müssen nun alle erdenklichen Situationen bis zur Einsatzleitung am Lawinenkegel beherrschen. Ein wichtiger Bestandteil des Trainings sind auch Hubschrauberflüge.

Menschen retten

„Wir sind da, um Leute im alpinen Gelände zu retten“, sagt Lorenz Geiger. Dafür opfern die ehrenamtlichen Bergretter sehr viel von ihrer Freizeit. In den fünf Talschaften Kärntens mit 18 Ortsgruppen werden – oft Ortsstellen-übergreifend – alle zwei Wochen Übungen abgehalten. Dazu kommen noch die verschiedenen Einsätze. Geiger: „Vom Frühjahr bis zum Herbst suchen wir jedes Jahr rund 30 bis 40 Vermisste. Im heurigen Winter hatten wir zwar erst vier Einsätze, es gab in dieser Jahreszeit aber auch schon bis zu 15 Bergungen“. Diese nehmen die den letzten Jahren zu, beobachtet er und appelliert an die Freizeitsportler, verstärktes Augenmerk auf Tourenplanung, Kondition und Orientierung zu legen, um nicht sich und im schlimmsten Fall auch die Retter in Gefahr zu bringen.