90 Prozent der Kärntner lehnen Konsum von Laborfleisch ab. Das ist das Ergebnis einer Konsumentenbefragung durch die Landwirtschaftskammer Kärnten und dem Agrarreferat. 82 Prozent der Befragten wollen demnach auch ein Verbot von Laborfleisch.
Fleisch aus Zellkulturen – sogenanntes „Laborfleisch“ kommt nicht nur den Bauernvertretern, sondern auch vielen Kärntnern nicht auf den Teller. Seit Monaten machen Agrarreferent LH-Stv Martin Gruber und LK-Präsident Siegfried Huber dagegen mobil und bemühen sich, Mitstreiter im Kampf für ein Verbot von „in-vitro“-Fleisch zu gewinnen. Neben einer Unterschriftenaktion der Landwirtschaftskammer hat das Agrarreferat des Landes über mehrere Wochen auch eine Konsumentenbefragung durchführen lassen. Der Grund: laut Ergebnissen einer im Frühjahr im Auftrag des Thinktanks „Good Food Institute Europe“ durchgeführten Studie würde eine große Mehrheit der Österreicher (63%) Laborfleisch befürworten. Diese Ergebnisse wollten die Bauernvertreter so nicht stehen lassen und relativierten sie nun durch eine eigene Umfrage. „Ich bin überzeugt davon, dass die Mehrheit der Kärntner Laborfleisch ablehnt, wenn man offen, ehrlich und transparent über die Herstellungsprozesse informiert“, sagte Gruber. Die Eigen-Umfrage wurde kürzlich in Klagenfurt präsentiert.
90 Prozent der 800 befragten Personen (ab 16 Jahre) lehnen es laut der aktuellen Umfrage ab, Laborfleisch zu konsumieren, 82 Prozent wollen sogar ein Verbot des künstlich hergestellten Fleisches. 78 Prozent halten Laborfleisch auch für eine Bedrohung für die heimische Landwirtschaft, 72 Prozent gehen von gesundheitlichen Risiken aus. Die Antwort der Bevölkerung falle „noch deutlicher aus“ als in der im Frühjahr herausgekommenen Pro-Laborfleisch Umfrage, so die Initiatoren. Es sei wichtig, Bewusstsein für Lebensmittel aus gesicherter Herkunft zu schaffen. Auch Bauern-Interessen sollen gewahrt werden. „Die Kärntner teilen unsere Sorge, dass die Bauern bei einer Zulassung von Laborfleisch unter die Räder kommen würden“, so LK-Präsident Huber. Seitens der LK wurde auch eine Unterschriftenaktion gestartet, die bereits 12.000 Mal unterzeichnet wurde. Diese richte sich an die nächste Bundesregierung mit dem Ziel ein Laborfleisch-Verbot in Österreich im Regierungsprogramm festzuschreiben. Bis Herbst will die LK Kärnten nun bei den beliebten Kärntner Kulinarik-Festen und den Wochenmärkten Unterschriften sammeln. Eine Online-Beteiligung ist auf der Homepage der LK Kärnten möglich.
Hochgelanden von Harald Angerer