In den nächsten Jahren sollen in der Stadt Spittal 15 Mio Euro in das Glasfasernetz investiert werden, mit dem Ziel 10.000 Wohnungen, Einfamilienhäuser und Betriebe an das „schnelle Netz“ anschließen.
In den kommenden zwei bis drei Jahren sollen in der „Lieserstadt“ an die 130 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden. Gemeinsam mit dem Infrastrukturbereitsteller Kelag-Connect nimmt die Stadtgemeinde 15 Mio Euro in die Hand, um im Endeffekt geplante 10.000 Einheiten über die Lichtwellenleiter-Technologie, bekannt als Glasfaserkabel, mit dem Internet zu verbinden. Spittal hat bereits im Jahr 2000 einen Kooperationsvertrag mit der Kelag abgeschlossen und verlegt seitdem beständig die Glasfaserkabel im Zuge der Sanierungsarbeiten des Kanal- und Trinkwassernetzes mit, führte der für die Infrastruktur zuständige Stadtrat LA Christoph Staudacher bei einem kürzlich stattgefundenen Pressetermin im Spittaler Rathaus aus. Für Bgm. Gerhard Köfer sei die Versorgung der Stadt mit Glasfaser nicht nur Standortfaktor, sondern gehöre zur Basisinfrastruktur, wenn man an die Zukunft denkt. Anwesend waren auch Kelag-Vorstand Reinhard Draxler und die zuständige Bereichsleiterin der Kelag-Connect, Dr. Petra Rodriga-Laßnig. Über 500 Wohnungen, Häuser und Betriebe in Spittal sind bereits an die Glasfaser angeschlossen, teile diese mit, derzeit gibt es über 1.500 Anschluss Bestellungen, was rund 17 % der möglichen Spittaler Anschlüsse umfasst.
Die Kanalbauarbeiten bieten eine gute Möglichkeit, die schnelle Glasfaser gleich mitzuverlegen, so Rodriga-Laßnig, denn die Tiefbauarbeiten machen bei der Errichtung dieser Infrastruktur den Großteil der Kosten aus. Das Mitverlegen ist derzeit aber nur westlich der Lieser möglich, da sich die Kanalbauarbeiten dort konzentrieren. Östlich der Lieser muss die Kelag das Glasfaserkabel in Eigenregie verlegen. „Die Bauarbeiten werden sich die nächsten Jahre hinziehen“, informiert Rodriga-Laßnig. Das Ziel sei, dass die Glasfaser jedem Haushalt und Betrieb zur Verfügung steht: „So wie eine Wasserleitung im Haus ist, soll in Zukunft auch eine angemessene digitale Infrastruktur im Haus sein“. Im Spittal bringe man die Errichtung „sehr gut und dynamisch auf die Straße“ und das Interesse an der Technologie sei sehr groß. Von Seiten der Stadtgemeinde steht laut Bgm. Köfer eine Verlängerung der Kooperation mit der Kelag an, den notwendigen Beschluss dazu soll es in der nächsten Gemeinderatssitzung geben. Vorerst soll sich der Glasfaser-Ausbau auf das Stadtgebiet selbst konzentrieren, aber auch der Ausbau in Randgemeinden, wie Rothenthurn oder Amlach sei in Zukunft „ein Ziel“, so Bgm. Köfer.
Nicht nur in Spittal, sondern auch in weiteren Gemeinden Oberkärntens rollen die Bagger an, um Glasfaserkabel zu verlegen, z. B. in Kleblach-Lind, Steinfeld, Lurnfeld, Baldramsdorf oder am Millstätter See. Zusammen mit der Breitbandinitiative Kärnten (BIK) wird in Oberdrauburg, Irschen sowie im gesamten Lieser-/Maltatal verlegt. Laut dem kürzlich in Klagenfurt vorgestellten Glasfaser-Bauprogramm 2024, investiert die BIK heuer rund 85 Mio Euro aus der Breitbandmilliarde des Bundes in den Ausbau abseits von Kärntens größeren Städten. Alleine die Kelag errichtet heuer Glasfaser-Infrastruktur im Wert von insgesamt 35 Mio Euro. In etwa 15 Mio Euro davon fließen in das Projekt Gailtal/Lavamünd, wofür bereits rund 100 km Glasfaserkabel unter der Erde sind. Im Mai sollen über diese Trasse bereits Glasfaseranschlüsse in Nötsch und Irschen aktiviert werden. Weitere zehn Kelag-Millionen gehen heuer in die oben genannten Gemeinden.