Die Schneiderinnen-Berufsschule für junge Masai und Meru-Frauen in Ostafrika ist ein Herzensprojekt der Obervellacher Schneidermeisterin Reinhild Wendl. Mit der WI'MO Modeschule in Klagenfurt hat sich nun eine Zusammenarbeit ergeben, die frischen Wind in „Mama Wendis“ Afrika-Projekt bringen wird.
Sie ist derzeit nicht hier, bereits in der Vorwoche saß sich Reinhild Wendl im Flieger nach Tansania, um bei ihren Freundinnen und Schülerinnen am Fuße des Kilimanjaro nach dem Rechten zu sehen, neue Bestellungen abzugeben und die aktuelle Kollektion der ostafrikanischen Schneiderinnen nach Kärnten zu holen, wie sie es jeden Herbst und jedes Frühjahr macht. Schon rund 15 Jahre ist es her, dass die Schneidermeisterin aus Obervellach von Africa Amini Alama-Gründerin Dr. Christine Wallner gefragt wurde, eine Berufsschule für junge Frauen vor Ort aufzubauen, um ihnen durch diese Ausbildung zu einer gewissen Selbstständigkeit zu verhelfen. Angefangen hat „Mama Wendi“, wie sie unten von ihren afrikanischen Freunden genannt wird, mit einigen ausgemusterten, gespendeten Nähmaschinen. Mittlerweile gehört die Schneiderinnen-Berufsschule von Africa Amini Alama zu den besten Ausbildungsstätten des Landes.
Dass ihr Afrika-Projekt weitergeht, liegt Reinhild Wendl sehr am Herzen. Bei einer Mode-Ausstellung in Krumpendorf gelang es ihr kürzlich, Schülerinnen und Lehrerinnen der WI'MO Modeschule in Klagenfurt dafür zu begeistern. Künftig sollen jeden Sommer zwei der Kärntner Schülerinnen die Chance haben, für einige Wochen nach Afrika fliegen und zusammen mit den Schülerinnen von Reinhild Wendels Berufsschule eine Kollektion zu erstellen – vom Entwurf über den Einkauf bis zur Präsentation der fertigen Kollektion. Die Modeschule in Klagenfurt zahlt die Flugtickets, hat die Direktorin zugesagt, der Aufenthalt wird von Reinhild Wendls Sponsoren und den Schülerinnen selbst aufgebracht. „Die Schülerinnen lernen im Austausch und ich bin froh darüber, dass mein Projekt nun mit diesem Hintergrund fortgeführt wird“, freut sich die Obervellacherin. „Jugend kommt zu Jugend. Das bringt auch einen frischen Wind in mein Projekt und dadurch, dass die Flamme weitergegeben wird, ist auch der Weiterbestand der Schule mit frischen Ideen abgesichert“.