Bei den EU Wahlen 2024 hatte die FPÖ in Kärnten deutlich die Nase vorne und verzeichnet von allen angetretenen Parteien den größten Stimmenzuwachs im Vergleich zu den letzten EU Wahlen. Massiv verloren hat die ÖVP. In Oberkärnten kamen die Blauen in 14 Gemeinden über 40%.
433.737 Kärntnerinnen und Kärntner schritten diesmal zur Urne, um die Vertreter Österreichs im Europaparlament zu wählen – eine Wahlbeteiligung von 49,2 %. 2019 gingen lediglich 45,3% der wahlberechtigten Kärntner zur Urne.
Den größten Erfolg im südlichsten Bundesland erzielte die FPÖ mit 33,5 % der Kärntner Stimmen. Im Vergleich zur letzten Wahl konnten sie um 11,1 % zulegen, während die ÖVP etwa um diese Größenordnung verlor. Mit Abstand hinter der FPÖ liegt in Kärnten die SPÖ mit 27,6%. Die Sozialdemokraten verloren 2,6% und blieben in Anbetracht der derzeitigen Situation der Partei noch recht stabil. Einer der großen Verlierer dieser EU-Wahl ist in Kärnten die ÖVP, die kam nur mehr auf 19 % der Stimmen und verlor ganze 10,2 % gegenüber der letzten Wahl. Die NEOS kamen in Kärnten diesmal auf 8,6% (ein Zuwachs von 1.1%). Verloren haben die Grünen mit 6,4 % (2019 bekamen sie noch 9,1%). Die KPÖ liegt diesmal bei 2% und legte gering zu (2029 lag sie noch bei 0,6%).
Im Bezirk Spittal (Wahlkreis West mit Spittal, Hermagor und Feldkirchen) lag der Durchschnitt der FPÖ-Wähler höher. Hier kamen die Blauen auf 38,3 %, die Roten verloren etwas mehr als 3 Prozentpunkte und liegen nun bei 23,9% auf Platz 2. Die ÖVP verlor auch im Bezirk Spittal massiv und stürzte von 33,3% auf 21,3 % ab und liegt nun an 3. Stelle. Die Grünen kamen diesmal auf 4,9%, die NEOs schafften immerhin 7,4% und die KPÖ 1,4 %.
In 14 von 33 Gemeinden des Bezirks Spittal kam die FPÖ über die 40 Prozent-Marke, vor allem im Mölltal und im Liesertal. Spitzenreiter ist Stall im Mölltal mit 56,2% für die FPÖ, dann Großkirchheim (48,6%), Rangersdorf (48,3%), Flattach (46,7%), Mühldorf (47,3%), Mörtschach (42,5%), Obervellach (41,7%) und Winklern (40,3%). Im Liesertal-/Maltatal wählten in der Gemeinde Krems 49,1% „Blau“ über die 40 Prozent kamen außerdem Trebesing (46,5%) und Malta (45,2%). Weiters über 40 Prozent für die FPÖ gab es in Baldramsdorf (46,3%), Rhadentein (40,5%) und Sachsenburg (44,9%).
EU Wahl 2024. Ergebnisse für den Bezirk Spittal. Grafik: Land Kärnten
Im Bezirk Hermagor hat die ÖVP immer noch die Nase vorne. Zwar verloren die Türkisen auch im Gailtal fast zehn Prozentpunkte, liegen aber mit 29,6% immer noch vor der FPÖ. Die SPÖ verlor knapp 2% und kam bei 26,6% zum Liegen. Über 9% hinzugewinnen konnte die FPÖ aber auch im Bezirk Hermagor und erzielte ein Ergebnis von 27,6%. Die Grünen erreichten 4,8%, die NEOS 7,2% und die KPÖ 1,3%. Die 40-Prozent-Marke, wie im Bezirk Spittal, wurde in keiner Gailtaler Gemeinde geknackt. Spitzenreiter ist das Gitschtal mit 33 % für die FPÖ gleichauf mit Hermagor-Pressegger See.
EU Wahl 2024. Ergebnisse für den Bezirk Hermagor: Grafik: Land Kärnten