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Am 26. Jänner 2017 wurde wieder
wie alljährlich die Forttagsatzung
abgehalten. Beginnend um 14:00
Uhr fand der nichtöffentliche Teil
der Forsttagsatzung im Gemeinde-
amt mit der Forsttagsatzungskom-
mission statt. Dort wurden die Ansu-
chen unter Ausschluss der Öffent-
lichkeit behandelt und bewilligt.
Der öffentliche Teil der Forsttagsat-
zung fand um 15:00 Uhr im Gasthof
Dolomitenhof statt. Es ging wiede-
rum um die forstlichen Verhältnisse
und forstlichen Förderungen in der
Gemeinde. Der Vortrag vom BFI
Leiter DI Hubert Sint und Förster
Ing. Thomas Gradnig beinhaltete
Bewilligungen und Holznutzungen.
Kurz zum Inhalt:
Die Freigrenze bei Holznutzungen
gilt nur, wenn noch keine Kahlflä-
chen oder ungesicherte Auffors-
tungsflächen in jenem Waldort sind,
wo man Schlägern möchte. Dies gilt
auch bei Nachbargrundstücken. Je-
denfalls sollte rechtzeitig vor Beginn
der Schlägerungsarbeiten mit dem
Waldaufseher Kontakt aufgenom-
men werden. Dieser klärt anschlie-
ßend mit jedem einzelnen Waldbe-
sitzer ab, ob eine Bewilligung not-
wendig, oder ob es mit der Melde-
pflicht getan ist. Es besteht für jegli-
che Holznutzung eine Meldepflicht!
Im Anschluss war mein Vortrag als
Waldaufseher an der Reihe. Ich gab
wieder einen Rückblick über das
abgelaufene Jahr. Einige Themen
vom Vorjahr waren Verjüngungsdy-
namik, Frostschäden in Kulturen,
Wegsanierungen,
Käfersituation,
Aufforstungen und Holznutzungen.
Unter dem Ausdruck
„Verjüng-
ungsdynamik“
versteht man die
Begutachtung sämtlicher Kulturen
bis ca. 5 m Baumhöhe.
Dabei wird auf verschiedene Merk-
male, wie Naturverjüngung im An-
wuchs (-wenn ja, welche Baumar-
ten), des Weiteren die Wuchsvertei-
lung der Mischbaumarten unterei-
nander (sind sie gleichwüchsig oder
eine Wuchsphase zurück), sowie
Verbiss- oder Fegeschäden geachtet.
All dies und noch ein paar Kriterien
werden somit in einem Protokoll
festgehalten und in das Portal Tirol
eingegeben. Diese Daten werden
zukünftig bei der Abschussplanung
herangezogen. Das Ganze wiederholt
sich alle 3 Jahre. Hier wird dann den
Jagdpächtern und Grundeigentümern
die Möglichkeit geboten, bei den
Begehungen dabei zu sein. Die letz-
ten Begehungen fanden im Frühjahr
2016 statt. Dadurch bekommt man
auch einen Überblick über die Wald-
und Wildsituation in unseren Wäl-
dern. Die Verjüngungsdynamik ist
ein Bestandteil des neuen Jagdgeset-
zes.
Zu den Frostschäden in den Kul-
turen vom Winter 2015/16:
Durch den sehr schneearmen Winter
sind im Frühjahr 2016 in einigen
Kulturen Frostschäden auf den Jung-
pflanzen entstanden. Einige haben
sich erholt, andere sind leider abge-
storben. Diese müssen durch eine
Ersatzaufforstung ersetzt werden.
Zudem ist dieser Winter wieder sehr
schneearm, aber um einiges kälter.
Die genaue Auswirkungen dieses
Winters sehen wir erst, wenn die
Wachstumsphase beginnt.
Wegsanierungen im letzten Jahr:
Hier konnten wir rund 2.700 lfm
Traktorwege auf den heutigen Stand
der Traktorwege verbreitern und ei-
nige Wasserabläufe regulieren.
Zur Käfersituation:
Im Frühjahr war noch nicht viel zu
sehen. Erst ab Mitte August wurde
das Ausmaß sichtbar. Innerhalb kür-
zester Zeit konnte man immer mehr
befallen Bäume ausmachen. Ich war
viel unterwegs, um betroffene Wald-
besitzer sofort zu informieren und zu
veranlassen, dass das befallene Holz
rasch aufgeräumt und aus dem Wald
entfernt wird. Vieles wurde bereits
aufgeräumt, einiges muss noch die-
ses Jahr erledigt werden.
Deshalb mein Appell an die Waldbe-
sitzer, dass diese Situation ernst zu
nehmen und rechtzeitig im Frühjahr
mit den Aufräumarbeiten zu begin-
nen ist.
Zur Aufforstung
und Holznutzung:
Es wurden im letzten Jahr rund
15.000 Pflanzen aufgeforstet. Dabei
ist wichtig ein Drittel an Misch-
baumarten einzubringen. Die Holz-
nutzung im letzten Jahr betrug knapp
3.500 fm, davon waren ca. 1.000 fm
Schadholz.
Das Ziel sollte eine intensive Pflege
der Kulturen schon ab einer Baum-
höhe von ca. 5 m sein. Des Weiteren
sollten genügend Mischbaumarten
eingebracht und eine rechtzeitige
und mehrmalige Durchforstung
durchgeführt werden, damit die Bäu-
me resistent aufwachsen und den
Gefahren der Umwelteinflüsse trot-
zen können.
Dies war ein kurzer Rückblick von
der Forsttagsatzung 2017. Es wäre
sicher noch viel mehr zu sagen, des-
halb lade ich schon jetzt alle Wald-
besitzer zur nächsten Forsttagsat-
zung ein. Diese forstliche Veranstal-
tung findet nur einmal im Jahr statt
und sollte zur Information und Er-
fahrungsaustausch genutzt werden.
Der Waldaufseher
Georg Reider
Rückblick über die Forsttagssatzung 2017