FODN - 60/02/2015
69
Von Antonio La Regina
A
lles begann im April diesen Jah-
res, als Marianne Hengl und
Zuhal Soyhan ihre Premiere mit
der Idee der schrägen Vögel im Reha-
bilitationszentrum Bad Häring feierten.
Zu diesem Zeitpunkt war ich, Antonio
La Regina, in Bad Häring als statio-
närer Patient aufgrund eines alpinen
Skiunfalls, anwesend. Ich besuchte die
Abendvorstellung der zwei „pikanten
Weiber“ und war von Ihren Geschich-
ten berührt und bewegt. Am nächsten
Tag lernten wir uns näher kennen und
ich hatte das Vergnügen zum Moderator
der schrägen Vögel ernannt zu werden.
Ein Wimpernschlag war vergangen
und plötzlich hatten wir drei ein Publi-
kum von über 200 Zuschauern vor uns.
Menschen mit und ohne Behinderung
waren zugegen. Und genau dies war
unser Ziel: Wir wollten eine themati-
sche Entkleidung des Schwerpunktes
„Leben mit Behinderung“ herbeiführen
und dadurch die nackte Wahrheit be-
leuchten. Es ging primär darum alltägli-
che Geschehnisse von Personen mit ein-
geschränkter Mobilität auf humorvolle
aber auch ernsthafte Art und Weise zu
präsentieren.
Als Einleitung unseres Spektakels
wählten wir ein Schattenspiel. Damit
sollte unterstrichen werden, dass ein Le-
ben mit Behinderung einem Menschen
stets die Option verleiht, sich für die
Seite des Lichts oder die Schattenseite
zu entscheiden. Unsere Veranstaltung
wollte und will eine Veranstaltung opti-
mistischen Charakters sein. Und genau
dieser Optimismus, diese hoffnungs-
volle Einstellung sollte den Zuschauern
vermittelt werden. Nach der kunstvoll-
kreativen Einleitung, wandte ich mich
als Moderator den facettenreichen Le-
bensgeschichten von Marianne Hengl
und Zuhal Soyhan zu. Ich beabsichtigte
eine chronologisch strukturierte Mode-
rationsweise die mit der Kindheit der
beiden Damen begann und sich bis zur
Gegenwart erstreckte. Hierdurch wollte
ich eine klare und deutliche Abbildung
des Lebens dieser zwei so bewunderns-
werten Persönlichkeiten erstreben.
Ob es nun die Erzählungen über Zu-
hals Aufbruch nach Deutschland waren
oder Mariannes Nähkästchenplauderei
aus der Pubertät, die Zuschauer lausch-
ten unseren Gesprächen gespannt. Dar-
über hinaus konnte die Präsenz von drei
Fernsehkameras unseren Auftritt noch
zusätzlich aufwerten. Am Ende der Vor-
Berührungen
Als Mitglied und Moderator der schrägen Vögel ist es mir eine besondere Ehre unseren Auftritt
in Kals, vom 20. Juni 2015, in den nächsten Zeilen aus der Bühnenperspektive darzustellen.
Der Auftritt der schrägen Vögel in Kals am Großglockner.
stellung ertönte ein lauter aber für alle
erleichternder Applaus. Die Menschen
waren fasziniert und beglückwünschten
uns mit Begeisterung. Und in der herz-
lichen Wärme von diesem Applaus und
den zahlreichen und fröhlichen Gesich-
tern, erlebten die schrägen Vögel ihre
erste gemeinsame Sternstunde. Von nun
an werden wir auf Tournee gehen. Die
Gemeinde Kals am Großglockner und
auch alle auswertigen Besucher gaben
uns den Mut dazu.
Dankeschön, es war ein zauberhafter
Abend.
MENSCHEN