FODN - 60/02/2015
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UMWELT & NATUR
sehen von der Tatsache, dass ein größe-
rer Fisch „mehr“ Kleinfische frisst wie
ein mittelgroßer Fisch mit ca. 35cm, ist
auch der Bestand an Fischen mit einer
Durchschnittslänge von 10-15cm deut-
lich gewachsen.
Intensivierung des Marketings
Als der Fischbestand stabil und eine
gute Struktur erreicht war, befassten
wir uns intensiv mit dem Thema Marke-
ting. Durch zahlreiche Kontakte, die ich
durch meinen Beruf und viele Stunden
am Wasser knüpfen konnte, erhielt ich
nach kurzer Zeit eine Adresse in Karls-
ruhe. Eine der renommiertesten Fach-
zeitschriften für Angler mit dem Namen
„FLIEGENFISCHEN“ wollte einen Ar-
tikel über unser Fischwasser bringen
Jürgen Oeder, selbst ein begnadeter
Fliegenfischer, wurde von uns einge-
laden, einen Artikel über das Fliegen-
fischen in Kals, die Urforelle und un-
ser Hotel zu schreiben. Einige Monate
später erhielten wir die neue Ausgabe
vom FLIEGENFISCHEN. Der Bericht
war unter dem Namen „Auf Urforelle,
Saibling und Bachforelle am Fuße des
Großglockners“ in der damals aktuellen
Ausgabe mit vier Seiten beschrieben.
Im Mai 2012 wurde vom Journalis-
ten Jürgen Oeder eine Fortsetzung zum
Thema Fliegenfischen in Kals geschrie-
ben. Diese nannte sich „DIE FOREL-
LEN DES KAISERS.“
Die neuste Kooperation
Diese steht noch in den Startlöchern,
ist aber sicherlich eine der Wichtigs-
ten Aufgaben für uns. Der Amerikaner
Matthew Cornero ist professioneller
Guide für Fliegenfischen in der slo-
wenischen Soca, der Idrica, der Sava
Bohinca, dem Lech Nähe Augsburg,
er ist lizenzierter Pro Guide für Alas-
ka, die Südsee und dem kanadischen
British Columbia. Wir konnten ihn für
drei Tage nach Kals holen, um sich ei-
nen groben Überblick von der Struktur
unseres Gewässers machen zu können.
Er war von Anfang an begeistert. Unse-
re Idee ist es, vor allem Deutsche und
vermehrt Amerikaner nach Kals zu lo-
cken. Unsere wunderschöne Gebirgs-
landschaft, unsere Kultur, das gute und
bodenständige Essen, der internationale
Standard unserer Hotels, der „Saibling“
uvm. locken vermehrt amerikanische
Gäste nach Österreich.
Mehrwert für die Gemeinde
Ein weiteres Anliegen ist, durch in-
tensives Marketing nicht nur für uns,
sondern speziell auch für die Gemeinde,
höhere Nächtigungszahlen in der Vor-
und Nachsaison zu erreichen. Bedingt
durch den Gletscherschliff in den Mo-
naten Juli bis Anfang September, ist es
sehr schwierig, viele Fischer an zu lo-
cken, da der Fischtag aufgrund des zu
trüben Wassers schon zu Mittag endet.
Die Zielmärkte in den Vorsaisonen wer-
den vorwiegend Deutschland, England,
Benelux und Amerika sein.
Die Urforelle
Wir sehen es als eine große Chance,
die Urforelle auch bei uns im Kalser-
bach auf der gesamten Strecke des Re-
viers 180 wieder an zu siedeln.
Untersuchungen beweisen, dass sich
diese danubische Art der Forelle her-
vorragend in Gebirgsbächen wie un-
serem halten kann. Nichts desto Trotz
sollte man dem „modernen“ Fliegenfi-
scher auch die Chance auf den Drill ei-
nes wunderschönen Bachsaiblings nicht
verwehren.
Die Urforelle im restlichen Bachsys-
tem wieder an zu siedeln würde eine
erneute „Vermischung“ des genetischen
Materials der verschiedenen Forellen-
stämme hervorrufen und letztlich durch
diese Vermischung nicht den gewünsch-
ten Erfolg mit sich bringen.
Durch ein Gesetz des Fischereiver-
bandes Tirol ist es nicht mehr gestattet,
die Regenbogenforelle ab einer Seehö-
her von 1.000 Metern unterer Revier-
grenze zu besetzen. Aus diesem Grund
haben wir uns darauf geeinigt, dass die-
se Forellenart ab ein er Größe von 48 cm
aus dem Bach entnommen werden soll
Gegenmaßnahmen zur weiteren Ver-
breitung dieser Fischart wurden aller-
dings schon im Jahr 2010 ergriffen. In
den letzten 2-3 Jahren konnten wir ein-
deutig feststellen, dass unsere Bachfo-
rellenpopulation mittlerweile wieder die
Überhand im Kalserbach übernommen
hat. Vorher waren es fast ausschließlich
Regenbogenforellen und Saibling (im
oberen Bereich ab Burg) die gefangen
wurden. Dies ist meines Erachtens ein
gutes Zeichen dafür, dass die Bewirt-
schaftung Früchte trägt.
Als Pächter werden wir die Urforelle
schützen, pflegen und gleichermaßen
als Anreiz für Fliegenfischer aus aller
Welt nützen, um unserer Gemeinde und
den einheimischen Tourismusbetrieben
einen Mehrwert an Gästen und einen
Mehrwert an Umsätzen zu ermöglichen.
Unser Ziel
Ziel für uns ist es, Kals und den
Kalserbach zu einem der Top Gewässer
in Österreich zu machen. Dies bedeutet,
einen stabilen und gesunden Fischbe-
stand als Basis zu nutzen. Realisiert der
Fischer, dass das Fischen in Kals kein
„Raubfischen“, sondern Fischen im Ein-
klang mit der Natur und Respekt dem
Lebewesen gegenüber ist, werden sich
viele Gäste um eine Tageslizenz bemü-
hen.
Es ist uns ein großes Anliegen, ge-
wisse Werte zu vermitteln. Der Gast
soll ankommen, die atemberaubende
Naturlandschaft sehen, fühlen, erleben
und möglichst lange von dem Erlebten
zeähren. Können wir dem Gast, die Ein-
zigartigkeit und den Reichtum an Schö-
nem in unserer Natur vermitteln, wird
es ihn immer wieder nach Kals und an
den Kalserbach führen.