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FODN - 60/02/2015
UMWELT & NATUR
Von Christoph Rogl
Catch&Release
(Fangen und
schonend wieder zurücksetzen)
B
is zum Jahre 2008 war das Fisch-
wasser Kalserbach kein reines
C&R - Gebiet. Das heißt, dass es
jedem Fischer, der im Besitz einer gül-
tigen Tages- bzw. Gästekarte für einen
oder mehrere Tage war, eine bestimmte
Anzahl an Fischen entnehmen durfte.
Die damalige Anzahl entnehmbarer
Fische pro Tag waren 3 Stück. Unter
der Annahme, dass jeder Fischer nicht
unbedingt 3 Stück pro Tag entnommen
hat, sehr wohl aber 1-2 Stück, konnte
niemals eine gute Struktur von laich-
fähigen Fischen verschiedener Größen
und Altersstufen entstehen. Dies hatte
zur Folge, dass ein Pflichtbesatz nicht
zu vermeiden war. Durch das C&R-
System sind nun genügend laichfähige
Fische im Revier vorhanden, die durch
ihre Größe ein Vielfaches an Einern
bzw. gutem Samen enthalten, sodass
ein Pflichtbesatz von nicht „Kalser“
Fischen keine große Bedeutung mehr
hätte. Trotzdem werden pro Jahr um
ca. €400,00 Besatzfische (seit 2010 aus-
schließlich Bachforellen) eingesetzt.
Zur damaligen Zeit wurden wegen
fehlendem Marketing bei Weitem nicht
so viele Tages bzw. Gästekarten wie
heute verkauft, nichts desto Trotz wur-
den eindeutig zu viele Fische für diese
Struktur des Baches entnommen, um
ein gesundes und vor Allem natürliches
Fischaufkommen zu ermöglichen.
Nach der Einführung des C&R Sys-
tems im Jahr 2008 auf 2009 war der
Fischbestand nach kurzer Zeit so groß
wie schon lange nicht mehr. Durch
zusätzlichen jährlichen Pflichtbesatz
zweisömmriger Fische wurde eine pas-
sende Struktur der Altersverteilung der
Fische erreicht.
Bedenkt man, dass ein Fisch, der im
Jahr 2008 eine Länge von 35 cm er-
reicht hat, entnommen werden durfte
konnte dieser zwar bis dorthin immer
ablaichen, aber je größer der Fisch ist,
desto mehr Eier wird er auch ablaichen.
Nimmt man einen weiblichen Fisch
(Rogner) mit einer Länge von ca. 50cm,
so kann dieser im Durchschnitt 3.000
bis 4.000 Eier ablaichen. Im Gegensatz
dazu kann ein Fisch mit den besagten 35
cm „nur“ 1.500 bis 2.000 Eier ablaichen,
von denen maximal 1/3 überhaupt den
Schlupf erreichen. Ein weiteres 1/3 wird
von Artgenossen gefressen oder durch
Hochwasser getötet.
Diesen oben genannten Grundsatz
nahmen wir uns zu Herzen und nun
erreichten wir mit großen Fischen, die
nicht entnommen werden dürfen, einen
Fischbestand wie noch nie zuvor. Abge-
Seit der Übergabe der Pacht durch das Ableben von meinem Vater Peter Rogl im Jahr 2007
haben sich einige grundlegende Dinge im Bezug auf die Bewirtschaftung des Fischwassers
Kalserbach geändert.
Das Fischereirevier
Kalserbach
Die Revierpächter Christoph Rogl und Peter Ponholzer