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FODN - 60/02/2015
Von Dr. Wolfgang Gattermayr
Das Einzugsgebiet
D
er Teischnitzbach in der Gemein-
de Kals am Großglockner ist ein
Wildbach mit hohem Ansehen.
Immerhin stellt der Großglockner (3798
m) den absoluten Höhepunkt in seinem
Einzugsgebiet dar. Als Einzugsgebiet
versteht man übrigens die Umgren-
zung aller Geländeflächen, von denen
das Regen- und Schmelzwasser dem
Teischnitzbach zufließt.
Einzugsgebietsfläche und Gewässer-
länge zählen u.a. zu den charakteristi-
schen Merkmalen eines Fließgewässers.
Die Angabe der Gewässerlänge ist
vor allem bei schiffbaren Flüssen und
Achen interessant. Die Gewässer erhal-
ten eine Kilometrierung. Im Einzugs-
gebiet der Donau, also auch bei ihren
Zubringern, beginnt übrigens die Län-
genmessung (Flusskilometer) nicht an
der Quelle, sondern an der Mündung, so
auch am Kalserbach, an Isel und Drau.
Das Wasseraufkommen bzw. die
mittlere Wasserführung eines Fließ-
gewässers hängt aber von der Nieder-
schlagsfläche ab, die das Fließgewässer
nährt. Der Teischnitzbach entwässert
eine Fläche von 14,01 km².
Zur Vergletscherung des
Einzugsgebietes
Im Jahre 1998 bedeckten die drei
Gletscher in seinem Einzugsgebiet eine
Fläche von 2,0453 km². In Zeiten wie
diesen, wo die Erwärmung der Atmo-
sphäre rekordverdächtig steigt, sind
Zahlenangaben zur Vergletscherung al-
lerdings mit Vorsicht zu genießen. Auch
das „ewige Eis“ muss sich dem Phäno-
men der Klimaerwärmung beugen und
klein beigeben. Gletscher können zer-
fallen, ihre Flächen werden kleiner und
die Massenverluste von Jahr zu Jahr
größer, je nach Witterung.
Der Sommer 2003, ein sogenannter
Jahrhundertsommer, war extrem glet-
scherfeindlich, auch 2015 wird ein-
schneidend sein im Hinblick auf die
Massenbilanzen der Gletscher. Auf die-
se Messgrößen darf man neugierig sein.
Die Gletscherkennwerte von 1998 dürf-
ten also längst nicht mehr gültig sein.
Der Teischnitzbach liegt im Einzugs-
gebiet des Kalserbaches, der eine Fläche
von insgesamt 166,29 km² entwässert,
bevor er in die Isel mündet
Der Teischnitzbach
Anmerkungen zum Teischnitzbach aus der Sicht eines Hydrographen