

Eines gleich vorweg: Die FF
Abfaltersbach zählte aufgrund
hunderter Proben, Schulungen
und Kleineinsätzen immer
schon zu den besten Feuerweh-
ren im Bezirk Lienz. Davon
weiß auch Bertl Jordan, ehe-
maliger Kommandant-Stellver-
treter und Schriftführer a. D.,
schon fast ein Lied zu singen.
Bei der Gründung am 25. Ok-
tober 1896 – also genau vor 120
Jahren – war ihr Auftreten im
Vergleich zu heute natürlich
noch bescheiden. Aber: „Bei
der Gründungsversammlung
ließen sich immerhin bereits 47
Männer in das Stammlisten-
buch eintragen, und Schuster-
meister Johann Ortner wurde
zum Feuerwehrhauptmann ge-
wählt“, erzählt Jordan.
„Feuertaufe“
Der erste Großeinsatz folgte
bereits einige Monate später. „Im
Futterhaus von Andrä Bürgler,
Schneiderbauer in Abfaltern,
Länger als ein Mensch
leben kann, gibt es
bereits die Freiwillige
Feuerwehr Abfalters-
bach, nämlich 120 Jahre.
In dieser langen Zeit
entwickelte sie sich von
einer einfachen Selbst-
hilfegruppe zu einer
modernen Feuerwehr.
Die Freiwillige Feuerwehr Abfaltersbach
bei einer ihrer vielen Übungen. Im Notfall
muss eine Person möglichst rasch aus der
Gefahrenzone geborgen werden.
120-JAHR-JUBILÄUM
PUSTERTALER VOLLTREFFER
SEPTEMBER/OKTOBER 2016
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war ein Brand ausgebrochen.
Obwohl die Spritzengruppe be-
reits 20 Minuten nach Brandaus-
bruch am Einsatzort war, auch
die Feuerwehren von Sillian,
Anras, Asch und Strassen zu
Hilfe kamen und außerdem an
die 200 männliche und weibliche
Helfer beim Löschen mitschuf-
teten, vernichtete der Brand das
Futterhaus und drei Wohnhäu-
ser“, so Jordan. Ein sprichwört-
licher schwarzer Tag war das
auch für die hochmotivierte
frischgebackene FF Abfalters-
bach. Wohl auch deshalb
schaffte man sich dann eine neue
„Gebirgsabprotzspritze, Modell
Millstatt am See“ an, und die
Zahl der Feuerwehrmänner
wuchs auf 82 an. Weitere Geräte
und viele Übungsstunden folg-
ten. Die nächsten Einsätze ließen
nicht lange auf sich warten.
Wein und Brot für Hilfe
Man hatte ordentlich zu tun.
Es waren nicht nur Brände zu
bekämpfen, sondern wie etwa
im Juli 1903 der Bahndamm und
die Geleise der Südbahn von
Schutt zu befreien. Das Gesel-
hauser Bachl hatte für die Ver-
schüttung „gesorgt“. „Die Bahn
spendierte den Feuerwehrmän-
nern für ihre Hilfe dann einen
Viertel Liter Wein und ein Brot
je Mann“, schmunzelt Jordan.
Die Florianijünger wurden bei
ihren Einsätzen immer schneller.
Im Jahr 1904 schlug ein Blitz in
ein Haus in Abfaltern ein und
Feuerwehr Abfaltersbach st
Das 120 Jahre alte Gründungsprotokoll.