Hochgeladen von Harald Angerer
Das Problem ist nicht neu, viele Städte sind davon betroffen: Betriebe wandern aus der Innenstadt ab, leere Verkaufsflächen und Schaufenster sind wenig einladend, ein interessanter Branchenmix fehlt. Gemeinsam wollen Unternehmer und Unternehmerinnen in der Bezirksstadt an der Lösung dieses Problems arbeiten.
Die Wirtschaftskammer lud zur ersten Maßnahmenkonferenz, 25 Betriebsinhaber folgten der Einladung. Alle sind sich einig: Es braucht konkrete Schritte, um die Innenstadt attraktiver zu machen. Einen ausgewogenen Branchenmix, mehr Kooperation, mehr Unterstützung für unternehmerisches Handeln. „Uns ist es wichtig, alle an einen Tisch zu bringen und eine Lösung für Spittal zu finden. Die Maßnahmenkonferenz ist ein erster Schritt, weitere Gespräche werden folgen“, so Daniel Kuschinsky vom WK-Bezirksstellenausschuss Spittal. Unternehmerin Susanne Brigola etwa sieht nach der Maßnahmenkonferenz zur Belebung der Innenstadt eine positive Entwicklungsmöglichkeit: „Wir hoffen, dass wir die Politik mit ins Boot holen können und auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Wir müssen jetzt alle gemeinsam an einem Strang ziehen.“
Auf der Wunschliste der Innenstadtkaufleute steht in erster Linie eine Verkehrsberuhigung, bessere Kommunikation und Leerstandsmanagement. Gemeinsam mit der Stadtpolitik wollen sie ein bereits bestehendes Gesamtkonzept aus den vergangenen Jahren wieder beleben und anpassen. Außerdem wünschen sie sich einen eigenen Koordinator, der als Austauschplattform fungieren und die Koordination von Wirtschaft, Kultur, Gastronomie, Tourismus und Politik übernehmen soll. „Dieser Innenstadtkoordinator wurde eigentlich schon in der letzten Periode vom Gemeinderat beschlossen. Es soll eine politisch unabhängige Person sein, die wirklich frei und aktiv agieren kann. Ich glaube es ist an der Zeit, dass es jemanden gibt, der für Spittal die Leerstände wieder füllt“, so Unternehmensberater, Vermieter und Ersatz-Gemeinderat Hermann Bärentatz bei der Konferenz.
In einem nächsten Schritt wollen die Wirtschaftstreibende ihre Vorschläge in einer Stadtratsitzung präsentieren.
Rund 50 Innenstadtbetriebe nahmen im Vorfeld der Konferenz an einer Umfrage der WK-Bezirksstelle Spittal teil. 58% sind generell unzufrieden (Anm: Bewertung nach Schulnotensystem 4 und 5) mit der Spittaler Innenstadt. Besonders kritisiert werden das fehlende Innenstadtkonzept und das Erscheinungsbild der Leerstände (jeweils 87%). Wünschenswert wäre für 82% der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer eine bessere Zusammenarbeit zwischen Betrieben, Politik und Wirtschaft. Insgesamt wird die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre von knapp drei Viertel der Befragten nur mit Genügend oder Nicht genügend bewertet. Die Stadt hat aber auch viele positive Aspekte zu bieten: Sehr gut bewertet werden die pflanzliche Gestaltung mit Bäumen und Blumenschmuck (88% Sehr gut und Gut nach Schulnotensystem), die Sauberkeit (86%), das Sicherheitsgefühl (73%) sowie die gute fußläufige Erreichbarkeit innerhalb der Innenstadt und das Gastronomieangebot (jeweils 57%).