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17. September 2024

Oberkärntner helfen in Niederösterreich

Oberkärntner Volltreffer, 17. September 2024
Oberkärntner helfen in Niederösterreich
Im Konvoi ging es nach Niederösterreich. Gebraucht wurden vor allem geländegängige Fahrzeuge, Pumpen und Hochwasserschutzelemente. Fotos: BFKdo Spittal/KAT-Züge/ KLFV

Hochgeladen von Harald Angerer

Rund 650 Kärntner Feuerwehrleute aus den Katastrophenhilfszügen unterstützen die Niederösterreichischen Feierwehren bei der Bewältigung der Unwettereinsätze.

Im Jahr 2023 war es umgekehrt: Aufgrund der Niederschläge und der anschließenden Überflutungen in Unterkärnten hat das Land Kärnten den Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverband um Unterstützung gebeten. Fünf Großraumpumpen mit Besatzung haben damals über eine Woche lang in Kärnten geholfen. Nun war es an den Kärntnern diese Hilfe zu erwidern.

250 Kärntner Feuerwehrleute aus zwei Katastrophenhilfszügen waren am Montag um 3:30 Uhr nach Niederösterreich aufgebrochen, um im Katastrophengebiet die dortigen Einsatzkräfte zu unterstützen. Auf dem Laufenden hielt uns HBI Walter Egger vom Bezirksfeuerwehrkommando Spittal. Der Kat-Zug 05 aus den Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg nahm seine Arbeit im Bereich Korneuburg am Montag in der Früh auf. Es waren vorwiegen Pumparbeiten bei öffentlichen Gebäuden, bei Wohnhäusern und Garagen durchzuführen. Besonders im Objekt der Justizanstalt Göllersdorf gestaltete sich der Einsatz interessant. Der Keller des Gebäudes war bis zur Decke überflutet und wurde mit einer Großraumpumpe ausgepumpt. In der Ortschaft Pottenbrunn waren neben Einfamilienhäusern auch das Rüsthaus der Feuerwehr vom Hochwasser betroffen und musste freigepumpt werden. Im gesamten Einsatzgebiet war die Betroffenheit der Bevölkerung zu spüren und wurde durch die anhaltenden starken Regenfälle noch verstärkt.

Gegen hohe Pegelstände

Dasselbe erschütternde Erscheinungsbild bot sich den freiwilligen Helfern des Kat-Zuges 02 aus dem Bezirk Spittal in ihrem Einsatzgebiet um Stockerau. Das Auspumpen von Kellern und Garagen gestaltete sich schwierig, da aufgrund der hohen Pegelstände der Gewässer immer wieder Wasser zurückdrückte. Erst am Nachmittag zeigten sich sichtbare Erfolge. Unter anderem hatten die Spittaler einen Bach wieder in das Bachbett zurückgeleitet und damit eine weitere Überflutung der angrenzenden Siedlung gestoppt, sowie Wasser aus mehreren Firmengeländen abgepumpt. „Im Schichtbetrieb wurden die Pumpen an allen Einsatzorten die ganze Nacht hindurch im Einsatz behalten. In Summe wurden rund 110 Schadensstellen von den beiden Kat-Zügen vollständig abgearbeitet oder an die Ablösetruppe übergeben“, schreibt Egger in seinem Update am Dienstag. 

Ablöse eingetroffen

Die Ablöse durch die Kat-Züge 03 und 04 erfolgte kurz nach 7 Uhr früh und danach konnten die Männer und Frauen die Heimreise – sicherlich müde aber zufrieden - antreten. Gegen 2 Uhr früh sind der Kat-Zug 03 aus Klagenfurt Stadt und Land mit 172 Teilnehmern und 33 Fahrzeugen und der Kat-Zug  04 aus St. Veit und Feldkirchen mit   124  Teilnehmern und 27 Fahrzeugen nach Niederösterreich aufgebrochen und werden ebenfalls mindestens 24 Stunden lang sehr motiviert ihre Arbeit verrichten.

Rund 650 Helfer aus Kärnten vor Ort

Durch den geplanten Einsatz „Unseren Einsatzkräften wurde enorm viel Sympathie und große Dankbarkeit von der Bevölkerung entgegengebracht“, fasste der Kommandant des Kat-Zuges 05, Rene Inkret die Reaktionen in der Bevölkerung zusammen.  „Auch der örtliche Einsatzstab lobte in der Abschlussbesprechung das Engagement und das Durchhaltevermögen unserer Kärntner Feuerwehrleute“, zeigte sich auch der Kommandant des Kat-Zuges 02, Harald Ebner sehr zufrieden mit dem Einsatzverlauf, wies aber gleichzeitig auf die enorme Belastung der Bevölkerung hin. Das Schadensausmaß ist enorm und kann zurzeit bei weitem nicht abgeschätzt werden. Am Mittwoch folgte der Kat-Zug 01 aus den Bezirken Villach-Stadt und Land und Hermagor dem Hilfeersuchen aus Niederösterreich. Insgesamt waren schließlich rund 650 freiwillige Katastrophenhelfer in Niederösterreich vor Ort.