Mit dem MINI-Museum Mallnitz haben Kinder die Schätze ihrer Heimat erforscht, gesammelt und präsentiert. Ihre Arbeit wurde kürzlich im Bildungsministerium ausgezeichnet.
Sie sind schon richtige kleine Naturwissenschaftler, die über 100 Kinder der Kindergruppe „Tauernzwerge“ in Mallnitz und die Schüler des Schulclusters „Mittleres Mölltal“. Unter dem Motto „Kleine Hände – große Schätze“ mehr als ein Jahr lang Fundstücke wie Adlerfedern, Mäuseskelette und Zirbenzapfen gesammelt. Diese wurden alphabetisch geordnet in 26 Schatzkisten gepackt und zeigen im MINI-Museum nun die beeindruckende Artenvielfalt des Nationalparks Hohe Tauern. Der Anstoß zum MINI-Museum kam vom Ersten Europäischen Klima- und Umweltbildungszentrums (EKUZ) und der Leitung von Gudrun Batek, Unterstützung von der pädagogischen Hochschule Kärnten und dem Nationalparkzentrum.
Die Welt durch Kinderaugen sehen
Das MINI-Museum ist für die Kinder ein neuer und innovativer Zugang zur Natur- und Umweltbildung. Sie sollten die Welt zeigen, wie sie durch ihre Augen gesehen wird, und sich zudem als Museums-Gestalter und –Kuratoren üben. Seit dem Vorjahr wurde am MINI-Museum gearbeitet. „Die Volksschule Mallnitz war von Anfang an mit Feuereifer dabei. Die Schüler entwarfen 26 kunstvoll verzierte Holzbuchstaben für das ABC des Museums. Sie übernahmen die künstlerische Gestaltung der Ausstellung in dem sie nicht nur heimische Vögel aus Filz herstellten, sondern auch die Themen Forschen und Experimentieren kreativ aufbereiteten. Schnell wurde klar, dass die Kinder mit sehr viel Enthusiasmus dabei sind und das Projekt einer guten Koordination bedarf! Vor allem in der Kindergruppe Tauernzwerge hat sich das Vorhaben in Windeseile zum Herzstück der gesamten Bildungseinrichtung entwickelt. Die Kinder brachten tagtäglich die schönsten Fundstücke. Das Sammeln ist für uns alle nicht mehr wegzudenken!“, erzählt Pädagogin Martina Pucher von den „Tauernzwergen“ begeistert. Im Herbst 2023 konnte auch die Mittelschule Obervellach als Partner gewonnen werden. „Ohne die Jugendlichen hätten wir nicht weiter machen können. Es galt über 1.000 Fotos und Videos der Kinder zu archivieren und in eine digitale Ausstellung zu überführen. Da haben die Mittelschüler wertvolle Arbeit geleistet!“, freute sich auch Projektkoordinatorin Gudrun Batek über so viel Enthusiasmus und Forschergeist.
„Oskar“ der MINT-Bildung
Und dieses Engagement hat sich nun ausgezahlt – das Projekt der Mölltaler Kinder durfte sich kürzlich den IMST-Award im Bildungsministerium in Wien abholen (in der Kategorie „Institutionsübergreifendes Projekt“). Was ist der IMST Award? Dieser zeichnet herausragende Beispiele innovativer Entwicklungen im österreichischen Schul- und Bildungswesen in Fächern wie Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Deutsch und Technik aus – den sogenannten „MINT-Fächern“. „Ein Museum aus der Perspektive ein- bis 14 jähriger Kinder, das gibt es sonst nirgends auf der Welt!“, meinte Laudator Prof. Peter Posch über das MINI-Museum. Mit dem IMST-Award habe das MINI-Museum quasi den Oskar in Sachen MINT-Bildung erhalten. Die Arbeiten der Kinder können noch bis April 2025 im BIOS Nationalparkzentrum in Mallnitz besichtigt werden. Danach wandert es an die Pädagogische Hochschule in Klagenfurt und wird auch im KärntenMuseum in Klagenfurt gezeigt. Weitere Infos unter www.minimuseum.at.