Hochgeladen von Harald Angerer
Die Gemeinden Spittal und Seeboden haben mit dem Alpenverein einen „Betreiber“ des lange Zeit gesperrten Liesersteiges gefunden. Dieser ist nun als „alpiner Steig“ wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Kürzlich wurde er wieder offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Ein kleines Abenteuer ist es schon, von Spittal über den Liesersteig nach Seeboden zum Baden oder was auch immer. Bei vielen Spittalern war und ist diese einzige fußläufige Verbindung zwischen Spittal und Seeboden sehr beliebt. Seit einem Hangrutsch 2021 war diese Verbindung jedoch gekappt. Das Gelände, da geologisch instabil, war der Stadtgemeinde zu unsicher. Einer Öffnung standen wohl Haftungsfragen entgegen. In den letzten Monaten tat sich aber eine Tür auf für alle Liesersteig-Freunde. Auf Initiative von Bgm. Gerhard Köfer fanden Gesprächsrunden mit Vertretern der Gemeinden Spittal und Seeboden sowie des Alpenvereins statt. Dort konnte eine praktikable Lösung für den aus Sicherheitsgründen gesperrten Liesersteig gefunden werden. Nach wenigen Wochen Sicherungsarbeiten und der Errichtung eines neuen Einstieges in Spittal, wurde er wiedereröffnet. „Die Sanierungsarbeiten sind nun erfolgreich abgeschlossen und die beliebte fußläufige Verbindung zwischen Spittal und Seeboden ist wieder freigegeben. Wir freuen uns, dass wir damit den Wunsch vieler Einheimischer und Gäste erfüllen konnten“, betont Bgm. Köfer.
Die Haftung für den Steig sowie seine Betreuung übernimt der Alpenverein. „Der 1,7 Kilometer lange Weg ist künftig als „alpiner Steig“ deklariert, er setzt also eine gewisse Trittsicherheit voraus“, sagte Arnold Riebenbauer vom Alpenverein, der auch die Arbeiten am Steig koordiniert hat. „Die Kosten der Sanierung über 70.000 Euro übernehmen die Gemeinde Spittal und Seeboden sowie der TVB Seeboden, wobei das Projekt im Zuge der Offensive für See-, Berg-, Wander- und Rad-Infrastruktur das Landes Kärnten mit 50 Prozent gefördert wird“, erklärte Seebodens Bgm. Thomas Schäfauer bei der Eröffnung.
Nach den umfassenden Aufräumarbeiten wurden bei den Bereichen, wo sich Brücken befanden, bergseitig Steige angelegt. Zudem sind zwei Gitterroststege sowie ein Bachübergang errichtet und an drei Stellen Halteseile angebracht worden. Unmittelbar nach dem Einstieg in Spittal erfolgte darüber hinaus der Bau einer zwölf Meter langen Holzbrücke. An einer Stelle ist ein geologischer Riss im Gelände ausgefüllt worden, um die Sicherheit für die Benutzer zu gewährleisten. Bis zum Herbst soll in diesem Bereich zur langfristigen Absicherung eine 50 Meter lange Umgehung umgesetzt werden. Auch ein kleiner Parcours, wo man seine Trittsicherheit trainieren kann, ist geplant. An zwei Bächen sollen noch Bänke und Holzbrunnen aufgestellt werden. Geplant ist außerdem eine Infotafel auf Höhe der Felsnase, wo man einen schönen Blick auf die geschichtsträchtige Ertlwand hat. Dort erfahren die Wanderer alles über die Geschichte der Lieserschlucht.
Lange sah es so aus, als würde der Liesersteig, der bisher von Mitarbeitern der Stadtgemeinde Spittal betreut wurde, gar nicht mehr geöffnet. Nach dem Hangrutsch 2021 empfahl ein geologisches Gutachten vom Mai 2023 die gänzliche Aufgabe und den Rückbau der Verbindung. Ein weiteres Gutachten vom Landesgeologen im November 2023 bestätigte dieses Gutachten. Der Steig blieb von Seiten der Stadtgemeinde gesperrt. Im Vorjahr wurde eine Gesprächsrunde zwischen den beiden Gemeinden und dem Alpenverein einberufen, wo es um Sicherheits- und Haftungsfragen ging. Ein weiterer Runder Tisch im Frühjahr brachte diese auch rechtlich und sicherheitstechnische Lösung hervor.