Von Karl Brunner und Harald Angerer
Dem Kärntner Geologen, Saurier-Forscher und Projektbetreuer Dr. Georg Kandutsch ist mit dem „Kristall-Rausch“ in Mühldorf (in der Kletterhalle, Bistro) einmal mehr eine hochinteressante Ausstellung mit zahlreichen Bergkristallen vor allem aus den Hohen Tauern (Hocharn, Ankogel, Fleißtal, Reißeckgruppe, auch aus Osttirol, usw.) gelungen.
Auch großflächige Bilder von Kristallsammlern und Infos erläutern die attraktive Präsentation. Der Lehrer Helmut Pflegerl (1941 – 2022) aus Möllbrücke vermachte seine wertvolle und bestens dokumentierte Kristallsammlung aus den heimischen Bergen der Gemeinde Mühldorf. Helmuts Vater, der ebenfalls Helmut hieß, war Arzt in Mühldorf. Dieser hatte als begeisterter Mineraliensammler bereits eine große Sammlung von wertvollen Steinen angelegt, die sein Sohn ebenfalls mit großer Leidenschaft erweiterte. Wunderschöne, einzigartige Exponate, darunter auch ein Bergkristall-Fund (ein allseitig kristallisierter „Doppelender“) mit dem Gewicht von 110 Kilogramm. Insgesamt rund 1000 Objekte hat die Sammlung, an die hundert davon sind in Mühldorf zu bestaunen. Sie freue sich sehr, dass Mühldorf diese Sammlung präsentiere, sagte die Witwe von Helmut, Lore Pflegerl. Auch Helmuts Geschwister, der Arzt Dr. Hartmut Pflegerl (Möllbrücke) und Astrid Wiesflecker (Mühldorf) waren gekommen. Kandutsch kannte auch Helmut Pflegerl gut. Pflegerl war viel mit seinem langjährigen Sammler-Kollegen DI Jürgen Zistler aus Villach am Mühldorfer Stausee bzw. im Reißeckgebiet unterwegs.
Wie Kandutsch sagte, sei die Mineraliensuche eine strapazvolle Leidenschaft und Leidenschaft sei auch immer gefährlich. Wenn die Schätze der Berge locken und einmal ein schöner Kristall gefunden wurde, dann droht gleichsam schon ein „Kristall-Rausch“ zu entstehen. Die Mineraliensucher bzw. Kristallsammler bilden ein eigenes besonderes Völkchen, das sich noch einmal gebietsweise grob zuordnen lasse, erzählte Kandutsch schmunzelnd. Die je eigenen „Trupps“ vom Lavanttal bis Osttirol und darüber hinaus pflegen Kontakte zueinander, seien aber bis zu einem gewissen Grad auch regionale Insider, was sie selbstbewusst auch sein möchten. Der Standort in Mühldorf sei sehr frequentiert und daher sehr passend für diese Ausstellung. Viele Steinsucher und -finder aus nah und fern und Bekannte der Fam. Pflegerl freuten sich über die Pflegerl-Kristall-Ausstellung, die eine große Bereicherung darstellt. Unter den vielen Gästen sah man auch die sehr bekannten Mineraliensammler-Persönlichkeiten Helmut Prasnik (Villach) und Michael Wachtler (Innichen). Eine sehr große Fülle edler Steine besitzt auch Ausstellungsinitiator Kandutsch, der Pläne für eine weitere Ausstellung in Kärnten schmiedet.
Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten der Kletterhalle Mühldorf zu besichtigen und umfasst rund 1.000 Exponate. Die feierliche Eröffnung, zu der neben der Familie Pflegerl auch Vertreter der örtlichen Politik, Vereine und viele Interessierte gekommen waren, wurde musikalisch umrahmt vom Gemischten Chor Mühldorf, den Segen von oben spendete Diakon Gerd Burghauser.