Hochgeladen von Harald Angerer
Arnoldstein setzt mit dieser Sternenbank ein Zeichen dafür, dass Betroffene auch hier nicht allein sind.
„Sternenkinder“ – das sind jene Kinder, die nicht die Chance bekommen haben, das Licht der Welt zu erblicken. Ihre Eltern bleiben oft mit dem Schmerz und ihren unerfüllten Träumen alleine zurück. Etwas Trost spenden soll in Arnoldstein „Johns Sternenbank“. Diese steht nun vor dem alten Museum am Klosterweg in Arnoldstein, in unmittelbarer Nähe zur historischen Klosterruine. Bei der Einweihung waren neben James Philip Platzer auch Wandelstern-Obfrau Bernadette Hartl, Bgm. Reinhard Antolitsch, Vize-Bgm Karl Zußner und Nadine Brenndörfer, Obfrau des Vereins Kinderfreunde, anwesend. James Philip Platzer, der seinen Bruder John Patrick Platzer, Präsident von „Soldaten mit Herz“ und Initiator der „Johns Sternenbank“-Initiative, aufgrund dessen gesundheitlicher Verhinderung vertrat, sprach ergriffen über die Bedeutung der Sternenbank für die Gemeinde Arnoldstein: „Es berührt mich zutiefst zu erleben, wie sich dieses Projekt in immer mehr Gemeinden verankert. Arnoldstein setzt mit dieser Sternenbank ein starkes Zeichen dafür, dass Betroffene auch hier nicht allein sind. Diese Bank soll ein Ort der Hoffnung sein und Trost schenken, wenn Worte nicht mehr ausreichen.“
Bernadette Hartl, Obfrau der Organisation „Wandelstern“, betonte die Bedeutung der Enttabuisierung des Themas Sternenkinder: „Wir dürfen nicht zulassen, dass das Schicksal der Sternenkinder im Verborgenen bleibt. Mit der Aufstellung von Johns Sternenbank im Herzen von Arnoldstein rücken wir das Thema dorthin, wo es hingehört – mitten in die Gemeinschaft. Hier finden Trauernde den Raum und die Unterstützung, die sie brauchen.“Nadine Brenndörfer, Obfrau des Vereins Kinderfreunde, die sich besonders stark für das Projekt in Arnoldstein engagiert hat, zeigte sich bewegt: „Es ist mir ein großes Anliegen, dass dieses Projekt in Arnoldstein umgesetzt wurde. Johns Sternenbank ist nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch ein Ort der Begegnung und des Austauschs. Ich danke allen, die dazu beigetragen haben, diesen Ort der Hoffnung zu schaffen.“
John Patrick Platzer, Präsident von „Soldaten mit Herz“, rief die „Johns Sternenbank“ an seinem 35. Geburtstag im Jahr 2023 ins Leben. Diese besonderen Bänke sind mit einer Tafel versehen, auf der ein Gedicht von Platzer eingraviert ist. Zudem befindet sich darauf ein QR-Code, der Betroffene zur Webseite www.mein-sternenkind.net führt. Dort finden sich mittlerweile über 500 Hilfsangebote in ganz Österreich, Südtirol und Liechtenstein. Eine interaktive Sternenkarte zeigt den Nutzern die nächstgelegenen Unterstützungsangebote und bietet so eine wertvolle Hilfe für betroffene Familien.
Sternenkinder sind Kinder, die während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder kurz danach verstorben sind. Der Begriff soll die besondere Bedeutung dieser Kinder und die tiefe Trauer ihrer Eltern ausdrücken. Jährlich kommen in Österreich Schätzungen zufolge etwa 12.000 Sternenkinder auf die Welt. In den meisten Fällen geschieht dies in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft, was oft als Fehlgeburt bezeichnet wird. Viele Eltern leiden im Stillen, da das Thema in der Gesellschaft häufig tabuisiert wird. Initiativen wie „Johns Sternenbank“ helfen, diesen Verlust sichtbar zu machen und den betroffenen Familien Trost und Unterstützung zu bieten.