Holländer sorgen für große Wertschöpfung

Für den Weißensee Tourismus ist die Alternative 11-Städte Tour seit 35 Jahren ein Fixpunkt im Winter, der sich für die Beherbergungsbetriebe rund um den See auch bezahlt macht. „Über 30.000 Nächtigungen zählt der Weißensee in der Zeit der Alternativen 11-Städte-Tour. Die Gäste aus dem Zielmarkt Holland sorgen dabei für eine Wertschöpfung von rund 4 Mio Euro“, sagt der Leiter der Weißensee Tourismusinfo, Mag. Thomas Michor. Heuer gebe es eine noch bessere Buchungslage, als in den Vorjahren, denn die beiden Veranstaltungswochen sind diesmal gleich gut gebucht, weiß Michor. Rund 1.500 bis 1.700 aktive Starter treten bei dem Eissportevent auf Europas größter präparierter Natureisfläche zu insgesamt 18 kleineren und größeren Rennen an. Angereist kommen die Sportler mit Familien, Sportclub und Betreuer, der Tourismus-Chef schätzt rund 6.000 Gäste am See.

Heuer ein „Bomben-Eis“

Für eine „Schrecksekunde“ sorgte das milde Wetter in der ersten Jännerwoche, das Regen mit sich brachte. Schließlich musste die Feuerwehr einspringen und rund 2.000 Löcher in das Eis bohren, dass das Wasser abfließen konnte. „Erst in den letzten beiden Wochen sorgten die kalten Nächte für ein zweistelliges Minus, welches das Eis wachsen ließ“, berichtet Thomas Michor. Kälte, schönes Wetter und eine weitgehend schneefreie Eisfläche sorgen heuer für Eisläufer ideale Verhältnisse. Vorbereitet wurde mit Hochdruck: Eine 5 km lange Renn-Schleife wurde präpariert, das Festzelt, eine race area und ein Parc fermé (geschlossener Bereich für die Sportler) wurden aufgebaut. Michor: „Es ist angerichtet...“. Dass die Arbeit am Eis heuer Spaß macht, kann auch „Eismeister“ Norbert Jank bestätigen: „Das Eis ist dick, wir haben eine Stärke von 30 Zentimetern. Für uns ist es beruhigend zu wissen, dass man bei unserer Arbeit nicht einbricht. Heuer können wir auch mit den schweren Geräten auf den See. Wir haben ein Bomben-Eis.“ Für das Holländer-Event sieht Jank keine Probleme: bis Ende Jänner soll es keinen Schnee geben.

Bis 60 km/h schnell

Seit 1989 wird der zugefrorene Weißensee von den niederländischen Veranstaltern als Austragungsort der Alternativen 11-Städte-Tour im Eisschnelllauf genützt, da der See beständig zufriert. In den 37 Jahren fand die Tour pandemiebedingt nur zwei Mal nicht statt. Vom 18. Jänner bis 1. Feber werden die Holländer nicht nur für Volksfeststimmung sorgen, die Tour mit ihren teilweise öffentlichen Bewerben ist auch für einheimische Eislaufsportler ein Höhepunkt der Saison. Insgesamt werden neun Amateur- und neun Profibewerbe mit Renndistanzen von bis zu 200 Kilometer ausgetragen. Der sportliche Höhepunkt ist das 200 Kilometer-Rennen der Profis am 29. Jänner, bei dem die professionellen Kufenflitzer in den Zwischensprints Geschwindigkeiten jenseits der 60 km/h Grenze erreichen. Der aktuelle Weltrekord über 200 Kilometer auf Natureis wurde ebenfalls auf dem Weißensee aufgestellt und liegt bei 5 Stunden und 11 Minuten.