Von Maria Spitaler
Am Lamnitzbach in der Gemeinde Rangersdorf entstand in nur einem Jahr Bauzeit ein Kraftwerk, das jährlich rund 2,8 Mio Kilowattstunden liefert. Daran sind die Gemeinde (51 %), die Kelag (39 %) sowie ein privater Investor, die Reiter Bioholz GmbH, mit 10 % beteiligt.
Mit dem Bau des Kraftwerks ging ein langer, mitunter schwieriger Weg zu Ende, erklärte Josef Zraunig, einer der beiden Geschäftsführer der Kraftwerksgesellschaft, bei der offiziellen Inbetriebnahme. Diese Gesellschaft wurde bereits im Jahr 2007 gegründet, mit dem Ziel, entweder in der Ortschaft Lainach oder in Lamnitz einen Bach zur Stromerzeugung zu nutzen. Schließlich konnte 2021 mit der Planung des Kraftwerks am Lamnitzbach begonnen werden. Trotz einiger zusätzlichen Aufwendungen wurden sowohl Kostenplan - 4,8 Mio Euro - als auch Bauzeit eingehalten werden.
Dieser Bach wurde bereits vor über 100 Jahren für die Stromerzeugung genutzt, erzählte Bgm. Josef Kerschbaumer: „Mit einfachsten Mitteln und - wie man damals sagte - einer 100 PS-Leistung. Ende der 1920er Jahre wurde dieses Kraftwerk an die Tiwag verkauft.“ Mit dem Bau des neuen Kraftwerks habe man nun, so der Bürgermeister, einen großen Schritt in eine grüne und nachhaltige Zukunft gemacht. „Möge es dazu beitragen, nicht nur unseren Energiebedarf zu decken, sondern auch als Vorbild für zukünftige Projekte zu dienen. Aber das Wichtigste ist, dass es für viele Generationen einen Mehrwert und eine Freude bereiten wird.“
Für Kelag-Vorstand Reinhard Draxeler ist diese Anlage ein Beweis dafür, dass sich Natur- und Energiewirtschaft durchaus vertragen. Die Kelag ist nicht nur einer der drei Investoren, sie bringt auch ihr Know How nicht nur für den Bau, sondern auch für den Betrieb von Wasserkraftwerken ein. „Das Gemeinschaftskraftwerk Lamnitz wird von unserer Energieleitzentrale in Klagenfurt fernüberwacht und ferngesteuert. Unsere Betriebsmannschaft in der Fragant übernimmt die Betriebsführung, die Instandhaltung und den Störungsdienst für dieses Kraftwerk rund um die Uhr.“ LA Bgm. Michael Maier (Radenthein) und LA Bgm. Marika Lagger-Pöllinger (Lendorf) gratulierten zum gelungenen Projekt. „Hier wird die Natur genutzt, nicht benutzt“, freute sich Maier und Lagger-Pöllinger trotzte ebenso wie die zahlreichen Teilnehmer an der Eröffnungsfeier dem einsetzenden Regen, der durchaus auch positiv aufgenommen wurde. „Wir brauchen den Regen. Wasser ist Leben, Wasser ist Strom“, so der Rangersdorfer Bürgermeister und „Wenn es regnet, rollt der Rubel“, wie sich Lagger-Pöllinger ausdrückte.