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26. September 2024

„Fischerin vom Millstätter See“

Oberkärntner Volltreffer, 27. September 2024
„Fischerin vom Millstätter See“
Seefischerin aus Leidenschaft: Margareta Jöbstl (hier mit Waller als Fischfang). Foto: privat

Von Karl Brunner

Die gebürtige Spittalerin Margareta Jöbstl (Jg. 1952) ist in Fischerkreisen sehr bekannt, ihr Paradies ist der Millstätter See. Seit sechs Jahrzehnten ist sie mit ihm „verbunden“.

Manche nennen Frau Jöbstl auch „Die Fischerin vom Millstätter See“, es sind wohl auch jene, die den Klang des alten Volksliedes von der „Fischerin am Bodensee“ im Ohr haben dürften. Nur wirft im Lied die Fischerin die Netze aus, genau das macht Jöbstl auf keinen Fall. Sie ist mit Angelruten auf ihrem Boot am Millstätter See unterwegs. Fischen am See ist ihre Leidenschaft. Sobald sie etwas Zeit übrig hat, fährt sie mit ihrem Boot, das zwischen Millstatt und Seeboden bei einem Vereinshaus stationiert ist, hinaus, um den See zu beobachten, zu genießen und um Fische zu jagen. Der See birgt ja viele Fischarten, ob Hecht, Wels, Barsch, Schleie, Reinke, Karpfen, Rotauge, Seeforelle u.a.m. „Ich bin mit meinem Vater, der auch leidenschaftlicher Fischer war, Anfang der 1960er Jahre zum Fischen gefahren. Das war der Beginn dieser jahrzehntelangen Leidenschaft bis heute – also mein Vater war ‚schuld‘“, sagt sie und fügt rasch „Gottseidank“ hinzu. Fischen bedeutet für sie Ausgleich zur Arbeit, abschalten, aber auch Konzentration, also genaues Beobachten, wo sich im Gewässer – sie fischt im Bundesforste-Revier - was tut oder tun könnte. Zeit und Geduld brauche es immer. „Für mich liegt ein Reiz darin, alte Fische zu überlisten“. Sie fertigt auch eigene Köder an. Jöbstl gelingen aufgrund ihrer Erfahrungen, ihres Wissens und ihres Gespürs viele „Petri Heil“, was manche Kollegen bzw. weniger Geübte auch staunen lässt.  Jede Art von Fischerei interessiert die Seefischerin und sie weiß „man lernt nie aus“. An vielen Preisfischen und Wettbewerben hat sie erfolgreich teilgenommen und oft Spitzenplätze erzielt (allerdings nicht bei der für den See legendären „Reinke“). Mit ihrer Leidenschaft hat sie auch ihren Mann Harald angesteckt, auch er fischt nun, aber auf seine Weise und in seinem eigenen Boot. Nicht nur ihn, mehrere Kinder hat Jöbstl für das Thema Fischen interessiert und Freude am Angeln geweckt.

Vielseitig tätig

Im und auch am Haus von Jägern hängen an den Wänden oft Trophäen, bei Fischern mag es ähnlich sein mit den „Erinnerungen“. Einige Prachtexemplare an präparierten Fischen sind auch im Haus der Familie Jöbstl zu bestaunen. Margareta wollte ursprünglich Köchin lernen, das war ihr damals nicht möglich, aber die Lust am Kochen und Backen ist geblieben. Sie machte die Schneiderlehre bei ihrem Vater, der Schneidermeister war. Frau Jöbstl hat immer selbst angepackt (etwa beim Hausbau), war vielseitig tätig, in der Gastronomie, in der Küche, dann auch als Verkäuferin (in einer Sport- und Fischereiabteilung). Sie hatte auch viele Pflegearbeiten übernommen, so kümmerte sie sich insgesamt viele Jahre um das Wohl ihrer Schwiegermutter und ebenso ihrer Eltern. Seit 50 Jahren ist sie auch Mitglied der beliebten Theatergruppe Lendorf und spielte auch immer wieder in verschiedensten Rollen gerne mit. Als Naturliebhaberin mit viel handwerklichem Geschick bastelt sie Gestecke aus verschiedensten Naturmaterialien, wenn sie nicht gerade auf dem See unterwegs ist. „Am Millstätter See ist es immer schön“. Der See ist ihr Paradies, der sie offenbar wie ein Magnet anzieht, sie nennt ihn liebevoll und kurz auch ,,mei Lack´n“.