Ein gutes Miteinander ist unglaublich kostbar und soll auch gepflegt werden. Im und mit dem „Dorfservice“ bemüht sich Geschäftsführerin Claudia Stöflin MA. aus Möllbrücke intensiv darum, soziales Leben und Freiwilligenarbeit zu stärken.
Seit zwölf Jahren ist die gelernte Bürokauffrau beim „Dorfservice“ in verschiedenen Funktionen angestellt, seit 2022 ist sie Geschäftsführerin des „Dorfservice“. Das „Dorfservice“ versteht sich als „Verein zur Förderung von Sozialkapital“, es ist ein sozialer Dienstleister, der „die Kraft aus dem Miteinander in den Mittelpunkt rückt“. Das „Dorfservice“ (es besteht seit 17 Jahren; Gründerin und Obfrau ist Mag. Eva Altenmarkter-Fritzer) hat neun hauptamtliche Mitarbeiterinnen und 180 freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es ist aktiv in 17 Oberkärntner Gemeinden, das zentrale Büro ist in 9812 Pusarnitz (Schulweg 3; www.dorfservice.at).
„Wir helfen überall dort, wo Unterstützung im Alltag benötigt wird. Rasch und unbürokratisch, vertraulich und verlässlich und wir tun dies sehr gerne“, verweist Stöflin auf die vielfältigen Services wie Fahrtenservice, Besuche, Begleitungen, kleine Hilfsdienste neben viel professioneller Beratungsarbeit im Sozial-, Gesundheits- und Pflegebereich. Beispielsweise werden Personen, die allein sind und kein Auto haben, zum Einkaufen, zum Arzt oder zur Therapie gefahren. Andere wiederum sind einsam, vermissen Kontakte, sie werden besucht, um beispielsweise gemeinsam Karten zu spielen, um jedenfalls Zeit miteinander zu verbringen. Ein anderes Beispiel ist, dass pflegende Angehörige auch einmal für einige Stunden entlastet werden. Zwischen den Ehrenamtlichen und den Personen, die betreut werden, entwickeln sich öfters gute Verbindungen und Freundschaften, was wiederum beiden zugutekommt. Koordiniert werden die Einsätze und kostenlosen Leistungen durch die „Dorfservice“-Mitarbeiterinnen vor Ort. Generelles Ziel ist es, dass Menschen möglichst lange zuhause bleiben und dort betreut werden können, um nicht oder nicht rasch in ein Pflegeheim zu müssen; durch die Unterstützungen bleibt den oft alleinstehenden älteren Bewohnern ihre Lebensqualität erhalten.
„Unsere freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben im Vorjahr über 6.900 Einsätze geleistet und über 10.000 Stunden für ihre Mitmenschen aufgebracht“, freut sich Stöflin. Zudem seien an die 145.000 Kilometer für die gute Sache zurückgelegt worden, weiters wurden über 480 Klientengespräche geführt und über 110 Hausbesuche gemacht. Übrigens: Menschen, die Zeit und Talente in allen Gemeinden einbringen und sich freiwillig und ehrenamtlich für andere engagieren wollen, werden weiterhin dringend gesucht. Die freundliche Geschäftsführerin ist nicht nur sehr sozial eingestellt, sie ist auch sehr fleißig und wirkt ruhig und gutgelaunt. Sie hat auch einige Jahre als Tagesmutter gearbeitet. Als sie 40 Jahre alt war, hat sie die Matura nachgemacht, danach begannen Studien (BA) und 2021 hat sie das Masterstudium für Sozialwirtschaft in Wien mit Auszeichnung abgeschlossen. Ihre Masterarbeit widmete sie dem Themenkomplex sozialer und ehrenamtlicher Arbeit.
Sie ist nun auch Referentin für Freiwilligenbegleitung (ein eigener Kurz-Lehrgang, organisiert von Land Kärnten gemeinsam mit Obfrau Altenmarkter-Fritzer und Regionalkoordinatorin Martina Wirnsberger). Und sie ist selbst freiwillig engagiert. Stöflin begleitet Frauen mit Migrationshintergrund und arbeitet in der evangelischen Kirche in Spittal/Drau mit (Lektorin, Referentin, u.a.). „Bin auch hartnäckig. Mich kann so schnell nichts aus der Fassung bringen“, sagt sie. Das glaubt man ihr gerne, passend dazu erwähnt sie den mutmachenden Spruch ihres geliebten Großvaters: „Und sind die Berge noch so steil, a bissl was geht alleweil.“ Ihre Hobbys sind ihre Familie (drei erwachsene Kinder), Reisen, Lesen, Wandern, Karten- und Brettspiele.
Karl Brunner