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03. Juni 2024

Das AMS Spittal macht „Mobil für Gleichstellung“

3. Juni 2024
Das AMS Spittal macht „Mobil für Gleichstellung“
V. l.: LR Sara Schaar, Johann Oberlerchner, Monique Plamenig, Daniela Thuswalder, Eva Krassnig, Karina Kofler, Ingrid Manthei.

Für mehr Chancen für Frauen am Oberkärntner Arbeitsmarkt und damit eine existenzsichernde Beschäftigung setzt sich das AMS Spittal ein. Die Vision: Menschen aus den Region Ausbildungen zu ermöglichen, die häufig nur in Zentralräumen angeboten werden.

Der Bezirk Spittal ist größer als das Bundesland Vorarlberg. „Die periphere Lage und die geographischen Besonderheiten stellen Arbeitssuchende vor Herausforderungen, insbesondere Menschen aus den Tälern und da ganz besonders Frauen“, stellt Johann Oberlerchner, Leiter des AMS Spittal/Drau, fest. Deshalb setzt man auf dezentrale Möglichkeiten, etwa für Wiedereinsteigerinnen. Oberlerchner: „Können sie etwa aufgrund von Betreuungspflichten und langen Fahrtstrecken nicht zu uns nach Spittal kommen, dann bringen wir unsere Maßnahmen zu ihnen -.etwa via Videoberatung. Darüber hinaus schaffen wir Möglichkeiten, um in digitaler oder hybrider Form an Aus- und Weiterbildungen teilzunehmen“. Zudem wird auf regionale Partnerschaften mit Bildungseinrichtungen und Vereinen gesetzt, um die guten Ausbildungen von Frauen auch nach der Babypause für den regionalen Arbeitsmarkt zu nutzen und weiter zu entwickeln.

Karriereknick

Gerade der Wiedereinstieg nach einer Babypause sei ein Riesenthema, sagt Oberlerchner. „Fast jede zweite Frau in Kärnten arbeitet in Teilzeit, 80 % der Frauen wechseln nach der Karenz überhaupt den Job“, stellt er fest. Hier gelte es, verschiedene Arbeitszeit-Modelle und die Digitalisierung zu nutzen sowie traditionelle Bilder aufzubrechen. Denn auch wenn sich in den letzten Jahren vieles zum Positiven verändert hat, sei der Arbeitsmarkt noch geprägt von Rollenklischees, stereotyper Berufswahl, einer Aufteilung in „typische“ Frauen- und Männerjobs sowie hoher Einkommensunterschiede.

Gleichstellung

Seit 30 Jahren setzt sich das AMS für die Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt ein und hat dafür ein arbeitsmarktpolitisches Programm für Frauen entwickelt. Die Ziele lauten:

  • Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen
  • Reduktion der Frauenarbeitslosigkeit und Verringerung der Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern
  • Sicherstellung des gleichen Zugangs zu allen Berufen und Positionen mit dem Ziel einer existenzsichernden Beschäftigung

Oberlerchner: „Gleichstellung dient bereits als Arbeitsmarktmotor in der Region. Hier gibt es erfreulicherweise immer mehr Erfolgsgeschichten von Frauen und ihren Berufswegen. Es gibt aber noch sehr viel Potenzial und Luft nach oben. Stichwort: Frauen als Fachkräfte. Wir machen daher weiter mobil für Gleichstellung. Von mehr Gleichstellung profitieren schlussendlich alle.“

Zahlen: 

2.195 Personen waren 2023 jahresdurchschnittlich beim AMS Spittal/Drau als arbeitslos vorgemerkt - 1.001 Frauen und 1.194 Männer.

Rund 47 % der arbeitslosen Frauen gibt an, dass ein Beschäftigungsverhältnis in Teilzeit gewünscht ist.

33,0 % der arbeitssuchenden Frauen im Jahr 2023 hatten maximal eine Pflichtschulausbildung, 43,8 % einen Lehrabschluss, 9,1 % eine Mittlere; 9,4 % eine Höhere und 4,4 % eine Akademische Ausbildung.

Im Jahresdurchschnitt waren im Bezirk Spittal 13.441 Frauen in Beschäftigung.

60,7 % des Budgets gab das AMS Spittal für die Förderung von Frauen aus.