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31. August 2024

Chagall übertrifft Picasso

Oberkärntner Volltreffer, 2. September 2024
Chagall übertrifft Picasso
Dr. Erika Schuster führt durch die letzte große Ausstellung in der alten Stadtturmgalerie. Im kommenden Mai werden Kunstfreunde schon im neuen Kunsthaus Gmünd am Hauptplatz empfangen.

Von Harald Angerer

Noch einen Monat – bis 29. September – läuft die Chagall-Ausstellung in der „Künstlerstadt“ Gmünd. Es ist die bisher erfolgreichste Ausstellung in Gmünd und auch die letzte Ausstellung in der alten Stadtturmgalerie. Die Umbau- und Renovierungsarbeiten am neuen „Kunsthaus Gmünd“ sind schon in vollem Gange. Kommenden Mai soll eröffnet werden.

Die „Künstlerstadt“ trägt dieses Attribut nicht umsonst, denn immer mehr Kunstfreunde zieht es ins Liesertal, ganz zur Freude der langjährigen Chefin der „Kulturinitiative Gmünd“, (jetzt: Künsterl:innenstadt gemeinnützige Privatstiftung). „Wie es sich jetzt zeigt, ist die heurige Chagall-Ausstellung die erfolgreichste Ausstellung, die es bisher in Gmünd gegeben hat. Schon mit den Arbeiten von Pablo Picasso, die zum 30 Jahr-Jubiläum in der Stadtturmgalerie zu sehen waren, haben wir große Erfolge gefeiert, aber heuer werden die Besucherzahlen noch übertroffen“, berichtet die Kunstkennerin. Die große Ausstellung in Gmünd läuft noch diesen Monat. Ein letztes Mal wird sie im alten Stadtturm gezeigt: Auf drei Geschossen ziehen über 100 Werke von Mark Chagall in all ihrer Farben- und Figuren-Pracht in ihren Bann. Ganze Mappenwerke, wie „Daphnis und Chloe“ oder „Der Zirkus“, sind ausgestellt, daneben Bibelillustrationen oder Homers „Odyssee“, vom Künstler farbenreich verbildlicht. „Der Kunst ist eine eigene Welt“, meint Schuster. Die Arbeiten, die zur Verfügung gestanden sind, habe man bei weitem nicht alle ausstellen können. Das soll sich aber demnächst ändern.

Neue Heimat für die „Künsterl:innenstadt Privatstiftung“

Der Blick aus dem Fenster des alten Stadtturms ist auch ein Blick in die Zukunft der Stiftung. Auf der anderen Seite des Hauptplatzes befindet sich das neue „Kunsthaus Gmünd“ gerade im Umbau. „Mit dem ‚Kunsthaus Gmünd‘ bekommen wir eine wirklich bedeutende Stätte für die Kunst in Oberkärnten, vergleichbar mit dem Museum Liaunig oder dem Werner Berg Museum“, freut sich Erika Schuster. Die Stadtturmgalerie sei mittlerweile an ihre Grenzen gekommen, alleine die Barrierefreiheit wurde zur Herausforderung. Im Jahr 2020 habe sich die Gelegenheit ergeben, das alte „Lax Haus“ am Hauptplatz zu erwerben. Mit Diplomanden der FH Kärnten wurde ein Projekt entwickelt und dem Kunstfreund Hans-Peter Haselsteiner vorgelegt. „Binnen einer Woche war alles fixiert“, erinnert sich Schuster. Die Chagall-Ausstellung ist übrigens die letzte Ausstellung unter der erfahrenen Kunstkennerin. Für die nächste Ausstellung in Gmünd wird Tochter Julia Schuster verantwortlich zeichnen. Julia Schuster ist durch ihre Arbeit beim STRABAG Kunstforum in der Kunstwelt wohl bewandert. Auf Bitten Haselsteiners übernahm sie die Leitung und übersieht derzeit den Umbau des alten Lax Hauses zum Kunsthaus Gmünd, das im kommenden Mai mit einer neuen Ausstellung eröffnet werden soll. Neben den Büros der Stiftung wird es selbstverständlich auch viel Ausstellungsplatz mit klimatisierten Räumen geben, der auch geeignet ist, empfindlichere Kunstwerke nach Gmünd zu holen. Barrierefreiheit wird durch einen Lift im Innenhof realisiert. Welcher Künstler im Eröffnungsjahr des „Kunsthaus Gmünd“ gezeigt wird, soll noch nicht verraten werden, nur soviel, dass es sich dabei um den „bekanntesten lebenden Künstler“ handeln wird.