Mit Primärversorgungseinheiten (PVE) soll die medizinische Versorgung abseits der Krankenhausambulanzen abgedeckt werden. Laut dem Regionalen Strukturplan Gesundheit soll es in Kärnten fünf dieser PVEs geben. Derzeit ist nur eines in Klagenfurt realisiert. Für ein weiteres am Standort Villach gehen laut Gesundheitsreferentin LR Beate Prettner Gespräche in die Endrunde. An weiteren Standorten – auch Spittal - wird gearbeitet.
„Derzeit laufen drei Ausschreibungen zeitgleich: nämlich für die PVE-Standorte in Wolfsberg, in Völkermarkt und in Spittal“, so Prettner. Angeschrieben wurden seitens der ÖGK Kärnten alle Vertragsärzte für Allgemeinmedizin und berufsberechtigte Ärzte für Allgemeinmedizin in Kärnten. „Wir gehen davon aus, dass es wie in Villach erfreulich viele Rückmeldungen und Bewerbungen geben wird“, sagt Prettner. Die Frist ist mit 31. Mai angesetzt. Die Gesundheitsreferentin hält die Umsetzung von Primärversorgungseinheiten für „einen der notwendigsten und dringendsten Schritte in der Weiterentwicklung unserer Gesundheitsversorgung. Die PVEs werden mithelfen, die Spitalsambulanzen zu entlasten, weil sie auch Randzeiten abdecken.“ Tatsächlich müssen PVEs mindestens 40 Stunden pro Woche geöffnet haben. Seit der Gesetzesnovelle im Juli 2023 muss das Kernteam eines Primärversorgungszentrums aus mindestens zwei Ärzten für Allgemeinmedizin, mindestens einem Angehörigen des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege und einem Ordinationsassistenten bestehen. „Abhängig vom regionalen Bedarf können auch andere Gesundheitsberufe wie Diätologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Hebammen, Psychotherapeuten, Psychologen etc. dabei sein“, sagt Prettner. Interessierte Ärzte können sich auch auf der Homepage der ÖGK und jener des Kärntner Gesundheitsfonds (KGF) detailliert erkundigen. Über den KGF unterstützt das Land Kärnten die PVEs in der Folge mit einer „Anschubfinanzierung“ – und zwar in Höhe von bis zu 1,2 Mio Euro pro Zentrum.