FODN - 60/02/2015
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MENSCHEN
Menschen hier im Tal liegt es ihr nicht,
über sich zu sprechen und wie die meis-
ten findet sie auch nichts Besonderes an
ihrem Leben.
Von weitem winkt schon Andrea, ein
lieber Gast, der schon zur Freundin ge-
worden ist. Für uns ein großes Glück,
denn sie hat stimmige Bilder für uns,
die sie uns auch bereitwillig zur Verfü-
gung stellt.
Begrüßung und großes Hallo, das
Blümchen wird ausgepackt und die
Pahlmame freut sich, denn das letzte
Röslein hat grad vor wenigen Tagen die
Maus abgenagt – vermutlich ein außer-
gewöhnlicher Leckerbissen, auch das
Murmeltier tut sich gütlich an dem vor
der Alm gesetzten Pflücksalat – ist das
gemeint, wenn man vom Leben in der
Eintracht mit der Natur spricht?
Ich werde in die Hütte eingeladen,
wohlige Wärme empfängt mich, auch
ein leckeres Schnapserl aus der guten
Flasche schmeckt mir. Alle sitzen um
den Tisch, eine Speckjause und ein wei-
teres Schnapserl erleichtert das Reden.
Nun sollte ich doch zum Kern der Sa-
che kommen. Langsam taste ich mich
mit der ersten Frage vor. Seit wann bist
du denn schon auf der Alm? Eigentlich
seit 1997 mit 71 Jahren, da hatte ich Zeit
auf die Alm zu gehen und nun bin ich
89 und empfinde es als Geschenk, dass
ich gesundheitlich so gut bin, dass ich
wieder hier sein darf. Aber wie sag-
te ein Matreier einmal: „Bis 100 Johr
bin ich woll nou selber auf die Alm
Die „Pahlalm