lich ist das nicht.“ Geld kosten
auch Rückzahlungen, Versiche-
rung, Treibstoff und Reparaturen
für ihr kleines Auto, ohne das sie
keinen Bewegungsradius mehr
hätte. „Denn zu Fuß gehen oder
Radfahren kann ich aufgrund
meiner Schäden nur mehr ganz
schlecht“, erzählt sie.
Beim Essen sparen
Therapien und Medikamente,
um die chronischen Schmerzen
aushalten zu können, sind
zudem sehr teuer. „Aber ohne
geht es einfach nicht. Ein be-
achtlicher Teil meines Budgets
geht damit flöten“, erzählt sie.
So bleiben ihr monatlich für
Essen, Kleidung, Kosmetik,
Versicherungen und Handyge-
bühr kaum mehr Euros übrig.
„Ein neues T-Shirt oder neue
Schuhe habe ich mir schon
ewig nicht mehr gekauft. Denn
schon zehn Euro bedeuten für
mich sehr viel Geld.“ Beson-
ders beim Essen versucht Anna
sehr zu sparen, was man ihr
auch ansieht. Gut ernährt
schaut sie nicht aus. Ihr fehlen
zudem einige Kilos. „Aber das
ist mir egal. So brauche ich we-
niger Kilos durch die Gegend
schleppen“, versucht sie opti-
mistisch zu bleiben. Am gesell-
schaftlichen Leben teilnehmen
zu können, ist für sie schon
lange nicht mehr drin – etwa
ein Besuch im Kino oder in der
Therme, was sie früher leiden-
schaftlich gerne machte. „Mitt-
lerweile genügt es mir, wenn
sich meine Schmerzen in Gren-
zen halten und ich einfach ent-
spannt auf einem Stuhl sitzen
kann. Dann kommen bei mir
schon große Glücksgefühle
auf“, versichert sie.
Bruder
Einen Partner oder Kinder
hat Anna nicht. Auch sonst gibt
es kaum Familie in ihrer Nähe.
Die Eltern sind schon lange
verstorben, der einzige Bruder
wohnt zwar in Osttirol, kommt
aber selbst mehr schlecht als
recht über die Runden. „Er ist
REPORTAGE
PUSTERTALER VOLLTREFFER
AUGUST/SEPTEMBER 2018
8
Anna K. bleibt trotz
schwieriger Lebensbe-
dingungen – so fällt
ihr auch das Gehen
schwer – ein optimisti-
scher Mensch.
Anna K. aus dem Lien-
zer Talboden war nach
einem Verkehrsunfall
gezwungen in Frühpen-
sion zu gehen. Nun
sitzt der finanzielle Gür-
tel sehr eng – eine Si-
tuation, die so mancher
im Pustertaler kennt.
Anna ist im Grunde ein le-
bensfroher Mensch, der anderen
gern Gutes tut. Doch dies
fällt ihr mittlerweile finanziell
schwer. Durch einen Verkehrs-
unfall, der ihren Bewegungs-
apparat auf Dauer in Mit-
leidenschaft zog, musste sie in
Frühpension gehen und nun
monatlich mit einem Budget von
ca. 900 € auskommen. „Ich
würde eigentlich noch ein paar
Euro mehr erhalten. Aber da ich
Schulden habe, die ich bis dahin
monatlich gut mit meinem Ar-
beitslohn zurückzahlen konnte,
wurde meine Pension bis auf
rund 900 € gepfändet.“ Die
Miete für ihre kleine Wohnung,
die sie nach dem Unfall aus Ko-
stengründen beziehen musste,
kostet 350 € im Monat. Dann
kommen noch Gas- und Strom-
rechnungen hinzu. „Im Winter
versuche ich aber nur wenig zu
heizen. Dann ziehe ich mir ein-
fach mehr Kleidung an. Gemüt-
Nach Verkehrsunfall sc
Auf-
grund
der
Folgen
des
Ver-
kehrs-
unfal-
les
wurde
sie in
die
Früh-
pen-
sion
ge-
schickt.