Infos für Ihr Wohlbefinden
hält und dieses auf der Haut küh-
lend und leicht betäubend wirkt.
Der Alkohol erzeugt beim Verdamp-
fen eine Verdunstungskälte, die zu-
sätzlich für einen kühlenden Effekt
sorgt. Juckende Mückenstiche kön-
nen auf diese Weise schnell beru-
higt werden.
Vorsicht:
Die Lösung sollte nur
auf intakter Haut, also nicht auf
aufgekratzten Insektenstichen auf-
getragen werden. Menthol kann bei
Säuglingen und Kleinkindern zum
Kratschmer-Reflex mit Atemstill-
stand führen.
Deshalb darf Pfefferminzöl auf
keinen Fall bei diesen verwendet
werden.
Leidet man am Restless-Legs-Syn-
drom kann vor allem das Schlafenge-
hen schnell zum Martyrium werden.
Denn statt Entspannung erwartet die
Betroffenen nervenaufreibendes Zie-
hen, Brennen oder Kribbeln in den Bei-
nen (seltener in den Armen), das er mit
ständigem Zappeln und Treten im Bett
loswerden möchte. Doch oft hilft nur
aufstehen und herumgehen oder -hüp-
fen, damit die Symptome wieder bes-
ser werden.
Das Restless-Legs-Syndrom (RLS)
gehört zu den häufigsten neurologi-
schen Krankheitsbildern. Obwohl die
Symptome bereits im 17. Jahrhundert
erstmals beschrieben wurden, wird das
Syndrom oft nicht oder erst spät er-
kannt. Zudem treten die Symptome
auch bei anderen Krankheiten auf, so-
dass auch der Mediziner meist erst
spät die richtige Diagnose stellt.
Fehldiagnosen
Zu den häufigsten Fehldiagnosen
gehört die Polyneuropathie, eine Er-
krankung des peripheren Nervensys-
tems, die häufig bei der Zuckerkrank-
heit auftritt. Aber auch Venenerkran-
kungen, die Parkinson-Krankheit oder
die Borreliose werden fälschlicherweise
als Ursache angegeben. Weiters be-
wertet man auch immer wieder Symp-
tome als psychosomatisch. So wundert
es kaum, dass als Spätfolge Depres-
sionen auftreten können – was wie-
derum Anlass zur weiteren Fehldiag-
nose gibt. Durch den ständigen Schlaf-
mangel kann es längerfristig zudem zu
Konzentrationsstörungen, Erschöp-
fungszuständen, Verlangsamung, zu
verstärkter Aggression und Herzrhyth-
musstörungen kommen.
Wie entsteht das RLS?
Man vermutet, dass rund 40 Prozent
der Fälle vererbt sind (primäre Form).
Die sekundäre Form wird durch anderes
verursacht. Dazu gehören Eisen- und
Folsäuremangel, hormonelle Störungen
(v. a. durch Schilddrüsenerkrankungen)
und Nierenversagen. Auch im letzten
Drittel der Schwangerschaft leiden
viele Frauen am RLS. Forscher gehen
davon aus, dass Störungen des „dopa-
minergen Systems“ vorliegen. Dopamin
ist ein Botenstoff an Nerven im Gehirn,
der sich an für ihn bestimmte Rezepto-
ren setzt und dort Reaktionen auslöst.
Sind diese „Reizempfänger“ verändert,
kann es zu Überreaktionen bzw. zu ver-
stärkter Erregung kommen.
Was hilft gegen RLS?
Heilung ist bislang keine möglich.
Das bedeutet: Nur die Symptome kön-
nen gelindert sowie eine etwaige
Grundkrankheit therapiert werden. Zu
den Möglichkeiten zählen u. a. körperli-
che Bewegung wie Radfahren, Schwim-
men, Ausdauersport, Bürstenmassagen
und Kälte- bzw. Wechselduschen der
Beine, Entspannungsmethoden und
Stressabbau. Auch alternativmedizini-
sche Verfahren wie Chiropraktik der Wir-
belsäule, Homöopathie, Neuraltherapie
oder Magnetfeldtherapie können helfen.
Immer wieder hilft auch der Verzicht auf
Koffein am Nachmittag und auf Alkohol.
Medikamentös werden Enzyme, Vitamin
B, L-Dopa, in schweren Fällen auch Be-
ruhigungsmittel eingesetzt.
Am Restless-Legs-Syndrom leidet geschätzt jeder zehnte Tiroler.
Wenn die Beine keine
Ruhe geben
Man legt sich schlafen und die Beine beginnen zu ziehen, brennen,
reißen, zucken, schmerzen oder kribbeln. Beim Aufstehen und
Sich-Bewegen vermindern sich die Symptome. Es handelt sich um
das Restless-Legs-Syndrom (RLS), von dem geschätzt jeder zehnte
Tiroler betroffen ist.
Warum hilft ein
Pfefferminz-Roll-
On bei Juckreiz?
Achmüller:
Weil das ätherische
Öl der Pfefferminze Menthol ent-
GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
AUGUST/SEPTEMBER 2018
10
Zutaten: 4 Tropfen ätherisches
Pfefferminzöl,
10 ml 96 %-iger Alkohol
(Zeitaufwand: 10 Minuten)
Zubereitung: Das ätherische Pfef-
ferminzöl in die alkoholische Lösung
tropfen, alles gut durchmischen und
am besten in eine Tropfflasche oder
ein Roll-On-Fläschchen abfüllen.
Mehrmals täglich auf die betroffe-
nen Hautstellen auftragen. Tipp: Da
Menthol in zahlreichen anderen
Minzarten fehlt oder, wie bei Spe-
armint, nur in Spuren vorhanden ist,
muss man darauf achten, dass es
sich um Pfefferminzöl (Mentha
piperita) handelt. Das Pfefferminz-
Roll-On ist lichtgeschützt bei Raum-
temperatur gelagert sechs Monate
haltbar. Die Lösung eignet sich
auch bei Spannungskopfschmerzen.
Allerdings muss sie dann in einem
anderen Verhältnis hergestellt
werden. Einfach 20 Tropfen des
ätherischen Pfefferminzöls in 10 ml
96 %-igen Alkohol lösen.
Herstellung eines
Pfefferminz-Roll-Ons
Mit Pfef-
ferminzöl
lässt sich
ein sehr
wirksames
Pfeffer-
minz-Roll-
On herstel-
len, das
bei Juck-
reiz ange-
wendet
werden
kann.
Arnold Achmüller,
Brunecker Apotheker