Table of Contents Table of Contents
Previous Page  10 / 48 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 10 / 48 Next Page
Page Background

Infos für Ihr Wohlbefinden

hält und dieses auf der Haut küh-

lend und leicht betäubend wirkt.

Der Alkohol erzeugt beim Verdamp-

fen eine Verdunstungskälte, die zu-

sätzlich für einen kühlenden Effekt

sorgt. Juckende Mückenstiche kön-

nen auf diese Weise schnell beru-

higt werden.

Vorsicht:

Die Lösung sollte nur

auf intakter Haut, also nicht auf

aufgekratzten Insektenstichen auf-

getragen werden. Menthol kann bei

Säuglingen und Kleinkindern zum

Kratschmer-Reflex mit Atemstill-

stand führen.

Deshalb darf Pfefferminzöl auf

keinen Fall bei diesen verwendet

werden.

Leidet man am Restless-Legs-Syn-

drom kann vor allem das Schlafenge-

hen schnell zum Martyrium werden.

Denn statt Entspannung erwartet die

Betroffenen nervenaufreibendes Zie-

hen, Brennen oder Kribbeln in den Bei-

nen (seltener in den Armen), das er mit

ständigem Zappeln und Treten im Bett

loswerden möchte. Doch oft hilft nur

aufstehen und herumgehen oder -hüp-

fen, damit die Symptome wieder bes-

ser werden.

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS)

gehört zu den häufigsten neurologi-

schen Krankheitsbildern. Obwohl die

Symptome bereits im 17. Jahrhundert

erstmals beschrieben wurden, wird das

Syndrom oft nicht oder erst spät er-

kannt. Zudem treten die Symptome

auch bei anderen Krankheiten auf, so-

dass auch der Mediziner meist erst

spät die richtige Diagnose stellt.

Fehldiagnosen

Zu den häufigsten Fehldiagnosen

gehört die Polyneuropathie, eine Er-

krankung des peripheren Nervensys-

tems, die häufig bei der Zuckerkrank-

heit auftritt. Aber auch Venenerkran-

kungen, die Parkinson-Krankheit oder

die Borreliose werden fälschlicherweise

als Ursache angegeben. Weiters be-

wertet man auch immer wieder Symp-

tome als psychosomatisch. So wundert

es kaum, dass als Spätfolge Depres-

sionen auftreten können – was wie-

derum Anlass zur weiteren Fehldiag-

nose gibt. Durch den ständigen Schlaf-

mangel kann es längerfristig zudem zu

Konzentrationsstörungen, Erschöp-

fungszuständen, Verlangsamung, zu

verstärkter Aggression und Herzrhyth-

musstörungen kommen.

Wie entsteht das RLS?

Man vermutet, dass rund 40 Prozent

der Fälle vererbt sind (primäre Form).

Die sekundäre Form wird durch anderes

verursacht. Dazu gehören Eisen- und

Folsäuremangel, hormonelle Störungen

(v. a. durch Schilddrüsenerkrankungen)

und Nierenversagen. Auch im letzten

Drittel der Schwangerschaft leiden

viele Frauen am RLS. Forscher gehen

davon aus, dass Störungen des „dopa-

minergen Systems“ vorliegen. Dopamin

ist ein Botenstoff an Nerven im Gehirn,

der sich an für ihn bestimmte Rezepto-

ren setzt und dort Reaktionen auslöst.

Sind diese „Reizempfänger“ verändert,

kann es zu Überreaktionen bzw. zu ver-

stärkter Erregung kommen.

Was hilft gegen RLS?

Heilung ist bislang keine möglich.

Das bedeutet: Nur die Symptome kön-

nen gelindert sowie eine etwaige

Grundkrankheit therapiert werden. Zu

den Möglichkeiten zählen u. a. körperli-

che Bewegung wie Radfahren, Schwim-

men, Ausdauersport, Bürstenmassagen

und Kälte- bzw. Wechselduschen der

Beine, Entspannungsmethoden und

Stressabbau. Auch alternativmedizini-

sche Verfahren wie Chiropraktik der Wir-

belsäule, Homöopathie, Neuraltherapie

oder Magnetfeldtherapie können helfen.

Immer wieder hilft auch der Verzicht auf

Koffein am Nachmittag und auf Alkohol.

Medikamentös werden Enzyme, Vitamin

B, L-Dopa, in schweren Fällen auch Be-

ruhigungsmittel eingesetzt.

Am Restless-Legs-Syndrom leidet geschätzt jeder zehnte Tiroler.

Wenn die Beine keine

Ruhe geben

Man legt sich schlafen und die Beine beginnen zu ziehen, brennen,

reißen, zucken, schmerzen oder kribbeln. Beim Aufstehen und

Sich-Bewegen vermindern sich die Symptome. Es handelt sich um

das Restless-Legs-Syndrom (RLS), von dem geschätzt jeder zehnte

Tiroler betroffen ist.

Warum hilft ein

Pfefferminz-Roll-

On bei Juckreiz?

Achmüller:

Weil das ätherische

Öl der Pfefferminze Menthol ent-

GESUNDHEIT

PUSTERTALER VOLLTREFFER

AUGUST/SEPTEMBER 2018

10

Zutaten: 4 Tropfen ätherisches

Pfefferminzöl,

10 ml 96 %-iger Alkohol

(Zeitaufwand: 10 Minuten)

Zubereitung: Das ätherische Pfef-

ferminzöl in die alkoholische Lösung

tropfen, alles gut durchmischen und

am besten in eine Tropfflasche oder

ein Roll-On-Fläschchen abfüllen.

Mehrmals täglich auf die betroffe-

nen Hautstellen auftragen. Tipp: Da

Menthol in zahlreichen anderen

Minzarten fehlt oder, wie bei Spe-

armint, nur in Spuren vorhanden ist,

muss man darauf achten, dass es

sich um Pfefferminzöl (Mentha

piperita) handelt. Das Pfefferminz-

Roll-On ist lichtgeschützt bei Raum-

temperatur gelagert sechs Monate

haltbar. Die Lösung eignet sich

auch bei Spannungskopfschmerzen.

Allerdings muss sie dann in einem

anderen Verhältnis hergestellt

werden. Einfach 20 Tropfen des

ätherischen Pfefferminzöls in 10 ml

96 %-igen Alkohol lösen.

Herstellung eines

Pfefferminz-Roll-Ons

Mit Pfef-

ferminzöl

lässt sich

ein sehr

wirksames

Pfeffer-

minz-Roll-

On herstel-

len, das

bei Juck-

reiz ange-

wendet

werden

kann.

Arnold Achmüller,

Brunecker Apotheker