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15. November 2024

Luisa Heuff (Spittal)

Luisa Heuff (fast 14) belegte zum dritten Mal in Folge einen Stockerlplatz bei den Österreichischen Meisterschaften in Breaking und ertanzte sich Bronze. Zwei weitere Medaillen (darunter einmal Gold) gingen ebenfalls an Oberkärntner B-Boys und B-Girls (so werden die Tänzer genannt). Die Schülerin des Porciagymnasiums Spittal verteidigte damit nicht nur erfolgreich ihren Vorjahreserfolg – sie toppte diesen sogar, da sie heuer erstmals in der Kategorie Juniors (bis 15 Jahre) angetreten ist. Luisa lebt mit ihren Eltern Katrin und Christian sowie Schildkröte Donatello in Spittal/Rothenthurn.

Luisa Heuff (Spittal)
Sie ist top im Breaking (Breakdance)

OVT: Luisa, wie sehr freut dich der Stockerlplatz wieder? Hattest du es dir im Vorfeld aufgrund guter Vorbereitungsphase vielleicht „erhofft“?

Luisa Heuff: Erhofft ja, daran geglaubt aber eher nicht. Ich trat heuer erstmals in der Kategorie Juniors, also bis 15 Jahre an und musste gegen wirklich starke B-Girls performen. Deswegen freut es mich besonders, dass ich die Jury überzeugen konnte. Diese Medaille zählt für mich mehr als Silber 2022 oder Bronze 2023.

Wie lief dein Bewerb in Breaking bei den Österreichischen Meisterschaften ab?

Das Event selbst dauerte zwei Tage. Am Freitag fand die Preselection, also die Vorauswahl, statt, in der die Top 4 ermittelt wurden.  Alle Tänzerinnen mussten in einer 4 Corner Pre in nur einer Runde zeigen, was sie können. Das kann man sich so vorstellen, dass rund um die Tanzfläche vier Tänzerinnen stehen und immer eine davon geht in die Mitte und tanzt für eine Minute. Die Jury bewertet dabei Kreativität, Musikalität, Schwierigkeit der Moves und die Gesamtperformance. Die besten Tänzerinnen kommen dann in die Top 32/Top 16/Top 8 usw. Bis zu den Top 4 musste ich insgesamt fünf Runden tanzen und am Samstag dann weitere zwei Runden, um mir die Bronzemedaille zu sichern.

Entscheidend waren ja die 1vs1 Battles. Wie würdest du diese erklären?

Freestyle Battles sind die Königsdisziplin im Tanzsport. Man weiß vorher nicht, welche Musik der DJ auflegen wird und muss in sehr kurzer Zeit entscheiden, was man in seine Combo einbaut. Der richtige Tanzstil muss gewählt werden und zur Musik passen, die Moves und Freezes (das sind schwierige Position die länger gehalten werden müssen) sollen zur Musik passen – dürfen aber nicht wiederholt werden, man versucht dabei dem Gegner im Battle einfach immer einen Schritt voraus zu sein, noch kniffligere Moves mit hohem Schwierigkeitsgrad einzubauen – um damit dann (hoffentlich) die Jury zu überzeugen.

Mittlerweile läuft nun schon die intensive Vorbereitung auf eine mögliche Olympiateilnahme 2026 – dort „B-Boying & B-Girling“ genannt. Ist‘s ein weiteres großes Ziel?

Das wäre sicher ein Traum, bei der Jugendolympiade 2026 in Dakar dabei zu sein und Österreich in der Kategorie „Breaking“ vertreten zu können. Ich werde mit meinen Trainern Vasi Iancu (EL Vasi) und Sina Müller (Sinaya) weiterhin hart dafür arbeiten, um es ins Olympiateam zu schaffen.

Wie kamst du eigentlich zum Breaking? Warum fasziniert es dich?

Ich habe mit sechs Jahren zu tanzen begonnen und konnte mit meinem Tanzpartner Nino (Nino Winkler-Warl) bei nationalen und internationalen Bewerben (Europameister-
schaft, Weltmeisterschaft) in Urban Dance Styles einige Stockerlplätze erreichen. EL Vasi hat damals die Choreografien mit uns einstudiert und uns dann irgendwann gefragt, ob wir „Breaking“ ausprobieren möchten. Ich liebe es zu breaken, weil ich je nachdem, was der DJ auflegt, meine Emotionen in meine Combos ein-
arbeiten kann. Das kann langsam und fließend oder dynamisch und kraftvoll sein.

Welchen Wunsch hast du abseits des Breaking?

Breaking ist Adrenalinkick genug für mich. Ich würde aber gerne B-Girl Nicka kennenlernen, sie ist eines der weltbesten B-Girls mit gerade mal 17 Jahren. Und ansonsten, neben all dem Training, einfach meine Freizeit mit alterstypischen Dingen genießen.

Gibt es neben dem Breaking weitere Ziele, die du erreichen möchtest?

Eigentlich rede ich schon seit ich drei Jahre alt bin davon, dass ich Kinderärztin oder Sportmedizinerin werden möchte – diesen Berufswunsch habe ich immer noch. Und auch mein Sport hat einen sehr hohen Stellenwert für mich. Es steht also in den nächsten Monaten die Entscheidung an, in welche Oberstufenschule ich wechseln werde. Mal schaun‘ wo es mich hin verschlägt.

Und wie gefällt dir eventuell als junge Leserin der „Oberkärntner Volltreffer“ gern abschließend gefragt?

Ehrlich gesagt lese ich eher Online-Medien. Ich freue mich aber total, dass ihr ein Interview mit mir gemacht habt und werde den OVT jetzt sicher öfter durchblättern.

 

 

Kurz gefragt:

Luisa Heuff (Spittal)

B-Girl (Breakdancerin) & Schülerin

Sternzeichen: Steinbock

Ich höre gern (Musik): in meinem Fall echt fast alle Genres, ich kann zu jedem Beat tanzen ….

Leibgericht: Spinat mit Spiegelei und Röstkartoffeln

Lieblingstier: meine Schildkröte „Donatello“

Lebensmotto: Beurteile niemanden nach seinem Alter, sondern nach seinem Denken und seinen Taten.