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08. November 2024

Erika Strieder (Birnbaum)


Erika Strieder (42) ist „Chefin“ von 75 Carnica Bienenvölkern. Mit ihrem „flüssigen Gold“ errang sie in den letzten Jahren einige Honigprämierungen für den Bienenzuchtverein Lesachtal, wie zum Beispiel 2023 den „Kärntner Bär in Silber“ in der Kategorie Blütenhonig oder eine Goldmedaille für ihren Almrosenhonig bei der Messe in Wieselburg. Seit 2019 ist sie Facharbeiterin der Bienenwirtschaft und hat heuer erfolgreich die Ausbildung zur Wanderlehrerin (Imkerlehrerin) abgeschlossen. Erika Strieder war vorher im Gesundheitsbereich tätig, viel von ihrem Bienenwissen hat sie von ihrem Opa und ihren Eltern erhalten. Neben der Imkerei ist die gebürtige Gaimbergerin auch leidenschaftliche Bäuerin. Seit 2016 betreibt sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Reinhard und den beiden Kindern Jan und Liam den „Möselehof“ als Kombinationsbetrieb in extensiver Bewirtschaftung. Sie kümmern sich um vier Zuchtmutterkühe mit deren Kälbern. Der „Möselehof“ ist seit einigen Jahren auch fester Bestandteil des Honigfestes in Hermagor.
Erika Strieder (Birnbaum)
Alexandra Regenfelder geht bei ihren Seifen ans Werk.

OVT: Fr. Strieder, die kalte Jahreszeit steht bevor – was braucht die Biene im Winter? Welche Arbeiten haben Sie jetzt als Imkerin? 

Erika Strieder: Die Arbeiten bei den Bienenvölkern sind so weit abgeschlossen. Zurzeit benötigen die Bienen Ruhe. Es wurden nach der Honigernte Ende Juli die Völker aufgefüttert und die Milbenbehandlung durchgeführt. Zurzeit sind die Winterbienen in einer Traube und versorgen und wärmen die Königin. Bei wärmeren Temperaturen ist es ganz normal, dass die Bienen zum Reinigungsflug ausfliegen.

Wie blicken Sie auf das Bienenjahr 2024 zurück? War es ein gutes?

Das Jahr 2024 war sehr spannend. Das kalte und nasse Frühjahr mit dem verspäteten Trachtangebot hat nicht nur mir Kopfzerbrechen beschert. Die Fütterung der Bienen war unumgänglich. Im Großen und Ganzen war es ein sehr erfolgreiches Jahr, nicht nur die Qualität, sondern auch der Ertrag lässt sich sehen. Es konnte Almrosenhonig geerntet werden, der nicht jedes Jahr vorkommt.

Ihr Blütenhonig ist mehrfach prämiert. Man sagt ihm eine „Himbeer-Note“ nach. Was macht‘s aus?

Was als Nektar eingetragen wird, kann ich als Imkerin den Bienen nicht vorgeben. Wir leben mit der Natur. Es ist jedes Jahr spannend welche geschmackliche Vielfalt aus dem Bienenstock geerntet wird. Die Honige werden in der Imkerschule Kärnten labortechnisch untersucht und einer Fachjury zur Verkostung gegeben. Die Sensoriker entscheiden über folgende Kriterien: Geruch, Geschmack, Harmonie und Farbe, denn die Sortenhonige haben unterschiedliche Eigenschaften, wie z. B. eine dunkle Färbung beim Waldhonig, eine helle bis goldige Färbung beim Blütenhonig. Die Besten jeder Kategorie erhalten in Kärnten den goldenen, silbernen oder bronzenen „Bären“.

Seit einigen Jahren sind Sie bei Honigprämierungen dabei. Was war der Auslöser mitzumachen? Ist man letztlich vernetzter und präsenter?

Wir sind mit unseren Produkten schon einige Jahre bei Prämierungen dabei, in Kärnten sowie österreichweit. Es ist immer spannend wo man mit seinen eigenen Produkten neben anderen tollen und erfahrenen Imkerinnen und Imkern steht. Der Wettbewerb steigert nicht die Qualität, sondern zeigt auf, dass man alles richtig gemacht hat.

Ihre Produktpalette geht aber weit über den „klassischen“ Honig hinaus. Was stellen Sie noch alles her?

Unsere Produktpalette aus dem Bienenstock zeigt die Vielfalt, was man alles produzieren kann. Es werden Met, Marinade, Oxymel, Propolistropfen, Lippenbalsam, Propoliscreme und Bienenwachskerzen hergestellt. Die Produktpalette wird in nächster Zeit erweitert. Wir vertreiben unsere Bienen-Produkte bei uns zuhause am Hof aber auch in den Geschäften ringsum.

Mittlerweile geben Sie Ihr Wissen auch als Wanderlehrerin weiter. Was kann man sich darunter vorstellen?

Man macht einen Facharbeiter in der Bienenwirtschaft oder einen Meister nach mehrjähriger Tätigkeit. Nach einem Check der fachlichen Kompetenz kann man den Lehrgang starten. Abschluss der Ausbildung sind eine Fachbereichsarbeit und Präsentation. Als fertige Wanderlehrerin ist man auf der Homepage des Kärntner Landesverbandes für Bienenzucht gelistet. Vorträge und Schulungen sind dann auf der Homepage buchbar.

Ihre Liebe zu Bienen pflegen Sie seit Kindertagen. Wie kam‘s dazu?

Schon mein Großvater hatte Bienen, und meine Eltern haben ihre eigene Imkerei. Ich konnte mir das Wissen über die Bienen schon einige Jahre anlernen. Für mich persönlich ist die Kombination zwischen Landwirtschaft und Imkerei ideal, sie unterstützen sich gegenseitig und die Biodiversität und das Tierwohl wird durch eine extensive Bewirtschaftung gefördert.

Andererseits: Welchen Wunsch hätten Sie privat noch? Eine Weltreise …

Wünsche sind relativ. Ich bin mit dem was wir bis jetzt gemeinsam erreicht haben zufrieden.

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ gern final gefragt?

Der Oberkärntner Volltreffer ist informativ, hat ein vielfältiges Leseangebot und ist auf dem neuesten Stand. Immer wieder eine Freude ihn wöchentlich zu lesen.

 

 

 

Kurz gefragt:

Erika Strieder
(Birnbaum)

Imkerin und Landwirtin

Sternzeichen: Stier

Ich höre gerne Musik: eigentlich alles

Lieblingsgetränk: Kaffee, Met

Lieblingsfarbe: Grün und Blau 

Lebensmotto: Geht‘s den Bienen gut, geht‘s der Imkerin gut.