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09. Januar 2024

Plöckenpass soll bis Winter 2024 wieder befahrbar sein

LH-Stv Martin Gruber traf Regionspräsidenten von Friaul-Iulisch-Venetien zu bilateralem Arbeitsgespräch. Eine rasche Lösung für Bevölkerung und regionale Wirtschaft habe oberste Priorität für Kärnten und Friaul, war der Tenor.
Plöckenpass soll bis Winter 2024 wieder befahrbar sein
Plöckenpass soll bis Winter 2024 wieder befahrbar sein. Foto: Thomas Isep

Informationen aus erster Hand zur gesperrten Plöckenpassstraße auf italienischer Seite zu erfahren, das war die Intention des heutigen Arbeitstreffens zwischen Vertretern von Land Kärnten und der Region Friaul. Neben Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber und Regionspräsidenten Massimiliano Fedriga waren auch die friulanische Landesrätin für Infrastruktur, Christina Amirante, sowie Fachbeamte aus Kärnten und Friaul in Tolmezzo dabei.

Oberste Priorität

„Oberste Priorität hat für uns eine rasche Befahrbarkeit der Passstraße. Darauf habe ich heute mit Nachdruck hingewiesen, und das wurde von Friaul auch in Aussicht gestellt“, informierte Martin Gruber. Trotz des massiven Felssturzes im Dezember 2023 sei die Straße wiederherstellbar, das wurde heute von italienischer Seite berichtet. Man werde mit Hochdruck daran arbeiten, die Passstraße bis zum Winter 2024 wieder für den Verkehr freigeben zu können, wie die Vertreter Friauls versicherten. „Ich bin erleichtert, dass eine Sanierung der derzeitigen Strecke möglich ist. Parallel dazu wird Italien aber auch die Errichtung einer provisorischen Nottrasse prüfen“, so Gruber. Kärnten hat dafür die Unterstützung der Straßenbauabteilung angeboten, die bei einem ähnlichen Schaden im Lesachtaler Promeggen (Vaia im Herbst 2018) kurzfristig eine Umfahrung herstellen musste. Die Fachabteilungen beider Länder werden sich dazu nun intensiv abstimmen.

2 Lösungsmöglichkeiten

Diskutiert wurden beim Arbeitsgespräch auch langfristige Lösungsmöglichkeiten. Kärnten habe in den letzten Jahren rund 27 Millionen Euro in einen wintersicheren Ausbau der Passstraße investiert, trotzdem müssten beide Länder die Möglichkeit weiterer Schadereignisse in Betracht ziehen, so Gruber. „Wir wollen eine nachhaltige Lösung und sind für diesbezügliche Gespräche offen. Langfristige Bauprojekte können aber nicht von Kärnten und Friaul alleine finanziert werden“, stellte Gruber klar. Tunnelvarianten wären nach aktuellen Schätzungen, die Italien heute präsentiert hat, mit Kosten in Höhe von 200 bis 700 Millionen Euro verbunden. Zudem seien sowohl die EU-Alpenstrategie als auch die Alpenkonvention von einem Ausbau der Passstraße mittels Tunnel berührt. Daher steht nun die Wiederherstellung der Bestandsstrecke für beide Länder im Fokus.