Die Spitalsambulanzen entlasten und den Bürgern eine bestmögliche und durchgehende medizinische Versorgung durch gleich mehre Ärzte an einem Ort zu garantieren – darum geht es beim Vorhaben, in Kärnten sogenannte Primärversorgungszentren (oder -einheiten) einzurichten. Bis dato sollten in Kärnten eigentlich schon mehrere PVEs stehen, tatsächlich wurde aber bisher nur eines in Klagenfurt realisiert, was viele Kritiker auf den Plan rief. Doch nun scheint die Sache an Fahrt aufzunehmen. Ende 2023 wurde ein Bundesgesetz verabschiedet, das die Einrichtung solcher PVEs beschleunigen soll. Auch das Land Kärnten will zusammen mit der ÖGK diese „verkürzten Verfahren“ für neue PVEs starten. „Uns waren bis jetzt die Hände gebunden: Als Länder hatten wir keine Möglichkeit, in das Verfahren zur Errichtung von Primärversorgungseinheiten einzugreifen“, erklärte Gesundheitsreferentin Beate Prettner. Man habe Ärzten lediglich finanzielle Unterstützung zusichern können, pro PVE 1,2 Mio Euro. „Trotz dieser 1,2 Millionen wurde nur ein Primärversorgungszentrum, das Medineum in Klagenfurt Annabichl, eröffnet“, bedauert Prettner. Mit der Gesetzesänderung, sei es nunmehr auch den Ländern möglich, die Errichtung aktiv voranzutreiben. Der Startschuss für ein zweites PVE in Villach soll in Kürze fallen. Zudem versichert Prettner: „Die weiteren drei PVE sollen kurz danach folgen. Die Standorte sind für Wolfsberg, Völkermarkt und Spittal anvisiert.“ Realisiert werden sollen sie bis 2025, wie es auch im regionalen Strukturplan Gesundheit vorgesehen ist (5 PVE sind hier vorgesehen).
Diese Entwicklung begrüßt Spittals Bürgermeister LA Gerhard Köfer, der diesen Ausbau der ärztlichen Versorgung als notwendig bezeichnet. Spittal sei der „ideale Standort“ und würde einerseits über geeignete Flächen verfügen und andererseits würde solch ein Zentrum auch die medizinische Versorgung im gesamten Bezirk stärken und verbessern, so Köfer. Auch das Thema der erweiterten Öffnungszeiten mit besserer Versorgung an Tagesrandzeiten sprechen für die PVEs. „Als Stadtgemeinde gehen wir jetzt in die Offensive und bieten allen Playern, sprich Land, Gesundheitskasse und Ärztekammer, vertiefende Gespräche an, mit dem Ziel, die Stadt als Standort zu fixieren“, so der Spittaler Bürgermeister. Es gelte zudem auch noch Ärzte für solch ein Zentrum zu motivieren, die Förderkulisse bezeichnete Köfer als „interessant“.