Die Seensucht nach Meer, nach südlichen Ländern und anderen Kulturen – einfach unterwegs zu sein, ist der Traum vieler Leute. Erfüllt hat sich diesen die 27-jährige Lisa Ondina Schwarzl. Acht Jahre war die Oberdrauburgerin in Europa und Afrika unterwegs. Ihre Reise begann sie als Rucksacktouristin durch Europa. „Aber ich sehnte mich danach, unabhängiger zu sein. Im Sommer 2018 habe ich mir in Italien einen klitzekleinen Lieferwagen gekauft. Einen Piaggio Porter. Mein Vater hat ihn mit mir in den nächsten Wochen genauso ausgebaut, wie ich es wollte, alles schön aus Holz. Er hat mir ein Duschrohr und nachträglich noch ein Solarpanel installiert und dann konnte es losgehen. Endlich war zuhause da, wo ich es parke“, erzählt Lisa Ondina. Ihre Reisen finanzierte sie sich mit Kellnerjobs, auf Skihütten, Volksfesten, etc.
„Mein Plan war, mich von meinem Herzen führen zu lassen. Ich habe es mir erlaubt, nicht zu wissen was kommt“. Begeistert ist sie von all ihren Reisen, doch ihre Favoriten bleiben die Kanarischen Inseln, auf denen sie, um der kalten Jahreszeit zu entfliehen, einen langen, warmen Inselwinter in ihrem Piaggio-Transporter verbrachte. Auch die griechischen Inseln haben es ihr angetan. „Unzählige Male bin ich mit den Fähren von Insel zu Insel gefahren, mein Piaggio ist mittlerweile also ein richtiger Inselbus.“
Ein weiteres Lieblingsreiseziel der Reisenden ist Tansania. „Ich habe mittlerweile einige Freunde in diesem Land und hatte so die Möglichkeit, richtig in die Kultur einzutauchen. Vor Allem in die Kultur der Masai. Ich durfte in ihren einfachen Lehmhütten auf einer Rinderhaut schlafen, tagsüber ging ich oft mit den jungen Kriegern und ihren Kühen zur Wasserstelle und am Nachmittag saß ich stundenlang bei den Masaifrauen und Kindern, spielte mit ihnen und half den Frauen bei ihren alltäglichen Aufgaben“, erzählt Schwarzl. Im Masaidorf fühle man sich wie in einer anderen Welt, außerhalb derer nichts anderes existiert.
Jemand stellte Lisa Ondina einmal die Frage: „Was machst du, das du liebst?“ Ihre Antwort lautete: „Ich reise.“ Dieses Gespräch blieb ihr in Erinnerung, denn dieser Jemand fragte nicht, wie die meisten Leute nach dem Beruf, „sondern einfach nur nach dem was ich mache, weil ich es liebe. Und ich finde das wunderschön“. Beim Reisen lernt man die Schönheit der Einfachheit lieben, die Freiheit spüren und lässig leben, zieht sie das Fazit aus Acht Jahren unterwegs sein. „Unterwegs sein“ ist auch der Titel des kürzlich veröffentlichen Buches, das sie im Eigenverlag herausbrachte und in dem Lisa Ondina ihre Erlebnisse und Erfahrungen teilt.