Hochgeladen von Harald Angerer
Eine große Überraschung fand Rupert Gritzner vom Wiednighof in Lieserhofen auf seiner Wiese vor. Drei fußballgroße Pilze standen beim Zaun einholen plötzlich vor ihm. Umgehend informierte er seinen Jagdkollegen und Hobbypilzkundler Horst Zwischenberger. Gemeinsam mit Evelin Delev vom Naturwissenschaftlichen Verein wurde der Fund als Riesenbovist (Calvatia gigantea) bestätigt.
Dies ist österreichweit der 116 offiziell bestätigte Riesenbovist und in Kärnten die 12. Bestätigung. Für den Bezirk Spittal ist es der Erstfund. Der größte, der 3 Boviste hatte einen Durchmesser von 26 cm und einen Umfang von 90 cm. Die Form ist rundlich mit einer glatten Haut und er ist stiellos. Das Vorkommen ist hauptsächlich auf gedüngten Wiesen von Juni bis Oktober. Dieser größte und schwerste Speisepilz hat über 7 Billionen Sporen. Der Bovist gehört zu den Bauchpilzen und ist mit dem Champignon verwandt. Verwechslungen können mit den kleineren Stäublingen passieren. Jedoch solange das Fruchtfleisch der Stäublinge rein weiß ist, sind sie alle eßbar.
Mit dem Champignon verwandt
Der Calvatia gigantae hat einen angenehmen pilzartigen Geruch und einen dezenten Pilzgeschmack, ähnlich dem Champignon oder Tofu. Den größten hat man entnommen und die beiden kleineren hat man zum Ausstäuben und Vermehrung stehen gelassen. Karl Feichter vom Da Anderle hat den Bovist in Scheiben geschnitten und im Butterschmalz für seine Gäste herausgebraten. Dieser Hochgenuß verzauberte die Gaumen der Genießer und Verkoster. Als weitere Zubereitungsmöglichkeiten empfiehlt der Szene-Wirt in Lieserbrücke Pilzgulasch, paniert wie ein Wiener Schnitzel oder auch mit Bandnudeln, Reis oder Kartoffeln.
Aus der Gemeindezeitung Seeboden, von Horst Zwischenberger