Mit „Tartuffe oder Der Betrüger“ von Molière starteten gestern, Freitag, am Abend die Komödienspiele Porcia in Spittal an der Drau. Offiziell eröffnet wurden sie von Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser, der sie als eines der wichtigen Markenzeichen des Kärntner Kultursommers bezeichnete.
„Das Ensemble Porcia hat den komödiantischen Bildungsauftrag übernommen, europäische Komödien vorzustellen. Heuer ist Frankreich an der Reihe“, sagte Kaiser. Neben dem Schloss Porcia sei aber auch der durch die Gemeinden tourende Theaterwagen des Ensembles eine wichtige Spielstätte. „Ihr seid Heldinnen und Helden, die es ermöglichen, dass Kunst zu den Menschen kommt“, dankte der Landeshauptmann.
Die Festrede hielt heuer die Philosophin und Publizistin Lisz Hirn. Sie hob die große Menschenkenntnis von Jean-Baptiste Poquelin alias Molière (1622-1673) hervor und sagte, dass seine Werke die Zeiten und Moden überlebt haben: „Noch immer lacht man über seien komischen Helden“. Der „Tartuffe“ sei 1664 mit Sonnenkönig Ludwig XIV. im Publikum uraufgeführt worden. „Die Pflicht der Komödie ist, die Menschen zu bessern, indem man sie amüsiert“, zitierte die Festrednerin Molière.
Begrüßt wurde das Publikum – darunter auch Landtagspräsident Reinhart Rohr, Landesrätin Sara Schaar und Schauspielerin Heidelinde Weis – vom Spittaler Bürgermeister Gerhard Köfer. Er dankte ganz besonders Komödienspiele-Mäzen Hans Peter Haselsteiner, Intendantin Angelica Ladurner und dem treuen Publikum.
Der Rektor der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Oliver Vitouch, verwies auf die Ausstellung von Bänden mit französischen und italienischen Komödien aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die aus der Bibliothek derer von Goëss stammen. Sie ist im Rahmen von „Kostbarkeiten aus der Bibliothek“ im Foyer des Schlosses Porcia zu sehen. Bis 30. August ist sie jeweils eine Stunde vor jeder Vorstellung von Schlosskomödien und Kinderstücken zugänglich.
Infos und Programm: https://www.ensemble-porcia.at/