Am Morgen des 25. November wurde das Alpenhotel Plattner am Nassfeld (Stadtgemeinde Hermagor) ein Raub der Flammen. Als Brandauslösende Ursache wurden Reparaturarbeiten an der Solaranlage am Dach des Hotels ermittelt. In dem aufgrund der Zwischensaison geschlossenen Betrieb befanden sich bei Brandausbruch keine Personen. Es wurde niemand verletzt, am Hotel allerdings entstand erheblicher Schaden.
Das Alpenhotel Plattner ist das höchstgelegenste Hotel am Nassfeld und damit Ausgangspunkt für Skivergnügen im Winter - mit angeschlossener Apresski-Bar - und im Sommer ein beliebtes Wanderhotel. In Kürze wäre die Wintersaison losgegangen, wäre es nicht zu dieser Brandkatastrophe gekommen, bei der schließlich 28 Feuerwehren aus vier Bezirken mit 300 Kräften im Einsatz stehen mussten.
Die ersten Feuerwehren wurden in den frühen Morgenstunden des 25. November alarmiert, nachdem ein Mitarbeiter der Bergbahnen den Brand entdeckt hatte. Unter der Einsatzleitung der örtlich zuständigen FF Tröpolach wurden schließlich zahlreiche Feuerwehrkräfte aus den Bezirken Hermagor, Spittal an der Drau, Villach-Land und Villach-Stadt nachalarmiert, sodass am Nachmittag bereits 24 Feuerwehren mit rund 240 Einsatzkräften, darunter 60 Atemschutzgeräteträger, im Einsatz standen.
Die Wasserversorgung wurde über das Beschneiungssystem des Schigebietes Nassfeld und den rund 250 Meter entfernten Watschiger Almsee sichergestellt, so Florian Jost vom Bezirksfeuerwerhkommando Heragor. Die alpinen Wetterverhältnisse erschwerten die Löscharbeiten und forderten die Einsatzkräfte und ihre Ausrüstung. Der starke Nordwind fachte die Flammen immer wieder an und die Minustemperaturen ließen das Löschwasser und die Schläuche gefrieren, was auch zu Schäden an Geräten und Ausrüstung führte. Um die Gefahr durch Glatteis zu minimieren, musste regelmäßig Salz gestreut werden. Die Platzverhältnisse am Einsatzort waren begrenzt, die Zufahrtsstraße nur einspurig befahrbar. Ein Bereitstellungsraum samt der mobilen Atemschutzflaschenfüllstation und Lotsen wurde einen Kilometer vom Brandort eingerichtet. Auch ein zusätzlicher Shuttledienst brachte Mannschaft, Gerät und Versorgungsgüter zum Einsatzort.
Mit Hilfe eines Kranfahrzeuges konnte in den Mittagsstunden das Dach so weit geöffnet werden, um darunter liegende Glutnester löschen zu können. Um 15 Uhr rückte der Großteil der Feuerwehren wieder vom Brandort ab. Eine Brandwache verblieb in mehreren Schichten noch über Nacht vor Ort. Bis in die Morgenstunden mussten dabei immer wieder im Dachstuhl aufflackernde Flammen gelöscht werden. Am Vormittag des 26. November wurde schließlich „Brand aus“ gegeben.
Die Besitzerfamilie wurde von einem Kriseninterventionsteam betreut. Brandermittler der Polizei haben noch während der Löscharbeiten mit den Ermittlungen zur Brandursache begonnen. Beamte des LKA Kärnten in Zusammenarbeit mit der Kriminaltechnik Wien und der Brandverhütungsstelle Kärnten ermittelten die Ursachen des Brandes. Laut Polizei wurden am Vortag durchgeführte Reparaturarbeiten an der Solarinstallation der Hotelanlage festgestellt. Bei dem Brand entstand schwerer Sachschaden in noch unbekannter Höhe.
FF Tröpolach, FF Rattendorf, BTF Nassfeld Sonnleitn, FF Watschig, FF Mitschig, FF Kühweg, FF Hermagor, FF Radnig, FF Egg, FF Förolach, FF St. Lorenzen/Gitschtal, FF Köstendorf, FF St. Paul/Gailtal, FF Waidegg, FF Treßdorf/Gailtal, FF Kirchbach, FF Stranig, FF Reisach, FF Dellach/Gailtal, FF Nölbling, FF St. Daniel, FF Kötschach-Mauthen, FF Greifenburg, FF Bruggen, FF Kerschdorf-Wertschach, FF Kreuzen, FF Arnoldstein, HFW Villach. Die Einsatzleitung lag bei OBI Gernot Steiner und BI Thomas Astner, dem Bezirksfeuerwehrkommando mit OBR Herbert Zimmermann und seinem Stellvertreter Gerd Guggenberger, sowie den Abschnittsfeuerwehrkommandanten HBI Michael Druml (Unteres Gailtal), ABI Christian Zerza (Oberes Gailtal), HBI Burghard Bidner (Oberes Gailtal), HBI Bernhard Tscheließnig (Hermagor) und Bgm. DI Leopold Astner. In Bereitschaft stand das Rote Kreuz, das Kriseninterventionsteam, die Polizei war mit zwei Streifen und dem Bezirksbrandermittler sowie dem Polizeihubschrauber „Libelle“ vor Ort. Untersucht werden die Brandursache und Hergänge von der Brandverhütungsstelle Kärnten und der Kriminaltechnik Wien.
Text: BI Florian Jost