Von Karl Brunner
Zwei Weggefährten, zwei Freunde des großen Kärntner Komponisten, Chorleiters und Musikpädagogen Günther Mittergradnegger (1923 – 1992) sind der Spittaler Altbürgermeister Hellmuth Drewes und der in Klagenfurt lebende gebürtige Oberkärntner Reinhard Kühr.
Beide waren eng mit Mittergradnegger befreundet und gehörten dem von ihm gegründeten und höchst erfolgreichen Madrigalchor Klagenfurt an, bei dem sie sich kennenlernten. Kürzlich trafen sie in Spittal zusammen und tauschten ihre Erinnerungen an Mittergradnegger aus. Das Kärntnerlied hat Mittergradnegger immer begleitet, ebenso auch Drewes (Jg. 1934) und Kühr (Jg. 1950), die beide ebenfalls Kärntnerlied-Komponisten sind. Die Vermittlung von Musik war Mittergradneggers Passion. Das Kärntner Dreigestirn, der sogenannte St. Veiter Kreis mit Justinus Mulle, Gerhard Glawischnig und Günther Mittergradnegger wurden Weichensteller für das Singen in Kärnten, sie schufen „Neue Kärntner Lieder“. Das vielgesungene, sehr bekannte Lied „Is schon still uman See“ ist innerhalb kürzester Zeit in einem Villacher Kaffeehaus von Mittergradnegger vertont worden, der Text stammte von Gerhard Glawischnig. Mittergradnegger habe vielen musikalischen Menschen den Weg bereitet bzw. mitgeholfen, ihren eigenen Weg zu gehen, erinnert Kühr an den großen Meister. Kühr hat Mittergradneggers Kantate „Gailtaler Weihnacht“ erweitert und vollendet. Drewes – auch Mitbegründer des Int. Chorwettbewerbs in Spittal - hat Mittergradnegger beim Madrigalchor auch als Chorleiter oft vertreten. Rund 70 Kärntnerlieder hat Drewes komponiert, darunter das Lied „Auf der Frat´n verschlaft die Sunn“, der Text stammt vom bekannten Steinfelder Dichter Josef Hopfgartner (1913 – 1981), der in Zusammenarbeit mit Drewes sehr viele Liedtexte geschaffen hat, auch die „Kärntner Messe“ ist deren gemeinsames Werk.