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02. Januar 2024

Brauch des „Kindl wiegen“ wiederbelebt

In Maria Luggau wurde der schon fast vergessene Brauch des „Kindl wiegens“ wiederbelebt. Anhaltspunkte dafür lieferte eine historische Beschreibung des Brauches vom Lesachtaler Heimatforscher Thomas Tiefenbacher.
Brauch des „Kindl wiegen“ wiederbelebt
Nach einem historischen Bericht wurde das „Kindl wiegen“ im Lesachtal wiederbelebt. Foto: Brigitte Lugger

Bis ins Mittelalter soll der Brauch des „Kindl wiegens“ im Lesachtal zurückgehen. In den letzten Jahrzehnten sei er fast in Vergessenheit geraten, bis Albert und Jasmin Tiefenbacher die Idee zu dessen Wiederbelebung hatten. Am Vorabend des „Unschuldigen Kindertages“, nach der traditionellen Kindersegnung in der Basilika, zogen gemäß dem alten Brauch die Teilnehmer in einer Fackelwanderung zur alten Brechelstube. Wie im Stall zu Bethlehem lag dort ein Kind im Beisein von Maria und Josef (Miriam Tiefenbacher und Josef Strieder), die das Kind singend beruhigten. Alle teilnehmenden Frauen, Männer und Kinder konnten das „Jesulein“ in die Arme nehmen und wiegen. Der Lesachtaler Landwirt, Heimatforscher und Schriftsteller Thomas Tiefenbacher (1892 – 1970) hat diesen schönen Brauch im seinem Buch „Helena“, einem Buch über die Entstehung der Maria Luggauer Wallfahrt, beschrieben. Sein Enkel Albert nahm mit der Jungschar diese Beschreibung als Vorlage und hauchte damit dem Brauch des „Kindl wiegens“ im Lesachtal neues Leben ein.